Update vom 14. Juni, 19.09 Uhr: Joachim Löw hat sich zur Rolle von Joshua Kimmich beim EM-Auftakt gegen Frankreich noch nicht öffentlich festlegen wollen. „Wir werden schauen, auf welcher Position er aufläuft“, sagte der Bundestrainer am Montagabend bei der digitalen Pressekonferenz der Fußball-Nationalmannschaft vor dem Abschlusstraining für das Spiel gegen Weltmeister Frankreich. Zuletzt hatte Bayern-Profi Kimmich wieder als rechter Verteidiger und nicht auf der Sechser-Position im zentralen Mittelfeld agiert.
„Der Jo ist vergleichbar mit Philipp Lahm, völlig problemlos auf unterschiedlichen Positionen, gleiche Leistung, gleiche Qualität“, sagte Löw. „Grundsätzlich einstellen muss man ihn nicht“, sagte der Bundestrainer über den 26-Jährigen.
Erstmeldung vom 14. Juni: München - Die deutsche Nationalmannschaft* startet am Dienstagabend zusammen mit Frankreich* als letztes Team in die Fußball-EM*. Bundestrainer Joachim Löw* hatte in der Vorbereitung auf sein letztes Turnier also genug Zeit, an seiner Aufstellung zu tüfteln.
Das Grundgerüst der DFB-Elf für die EM 2021* steht bereits seit einigen Tagen fest. Joshua Kimmich* dürfte seinen Platz sicher haben. Die Frage, die ganz Fußball-Deutschland umtreibt, ist aber, auf welcher Position.
Vieles deutet darauf hin, dass Löw dieselbe Startelf und Taktik wählt wie bei der so erfolgreichen Generalprobe beim 7:1 gegen Lettland vor einer Woche. Das würde bedeuten, dass Joshua Kimmich wieder auf der Außenbahn im rechten Mittelfeld aushelfen müsste. Der Kimmich, der vom Bundestrainer selbst nach der verkorksten WM 2018 ins Zentrum beordert wurde und dort als defensiver Sechser für unverzichtbar erklärt wurde. Alleskönner Kimmich soll auf seiner Seite Frankreichs Kylian Mbappé, der zumeist über die linke Seite kommt, ausbremsen.
„Was Jo Kimmich betrifft, werde ich das sicher am Sonntag oder Montag entscheiden“, berichtete Löw und ergänzte: „Der Jo spielt sowieso da, wo es das Beste für die Mannschaft ist.“ Beim geheimen Training am Sonntag setzte Löw wie gegen Lettland auf Toni Kroos und Ilkay Gündogan im Mittelfeldzentrum vor der Dreierkette um Matthias Ginter, Mats Hummels und Antonio Rüdiger. Auf der linken Seite hat Robin Gosens die Nase vorn. Gegen die offensivstarken Franzosen will Löw kein Risiko eingehen und setzt auf Defensive. Im späteren Turnierverlauf könnte er zur Viererkette zurückkehren und Kimmich dann ins Mittelfeldzentrum. Kimmich selbst will sich komplett in den Dienst der Mannschaft stellen. „So lange wir die Spiele gewinnen, ist mir das komplett egal“, sagte er über seine Position.
ARD-Experte Bastian Schweinsteiger* hatte zuletzt sogar Mitleid mit Kimmichs Rolle als Lückenfüller. In der Halbzeitpause des EM-Spiels zwischen der Niederlande und Ukraine sprach die Bayern-Legende erneut über das Dilemma. „Er hat leider das Pech, dass er so flexibel ist und auf beiden Positionen Weltklasse. Wir haben aktuell mehr Mittelfeldspieler, deshalb muss er halt auf der rechten Seite ran. Wir haben eben keine Rechtsverteidiger wie Dani Alves oder andere“, erklärte Schweinsteiger.
Andererseits könne sich Kimmich über außen verstärkt in die Offensive einschalten. „Von rechts kann er das Spiel auch leiten und Einfluss nehmen.“ Das habe man gerade gesehen, als Denzel Dumfries das Spiel entschieden hat. Das holländische Pendant zu Kimmich zeigte beim 3:2 der Niederlande eine überragende Leistung, war an den ersten beiden Treffern maßgeblich beteiligt und traf kurz vor Schluss zum Sieg.
Im Angriff sind Rückkehrer Thomas Müller als Führungsfigur und Löw-Liebling Serge Gnabry gesetzt. Den dritten Part in der offensiven Dreierreihe dürfte sich Kai Havertz sichern. Im Training zählte der Siegtorschütze vom Champions-League-Finale zur A-Elf. Leroy Sané* und Timo Werner* müssen sich zunächst mit der Jokerrolle begnügen. „Ich bin kein Spieler, der sich mit verschränkten Armen auf die Tribüne setzt und dann schmollt“, versicherte Werner. Das Turnier sei schließlich lang und jeder werde gebraucht: „Man gibt auf dem Platz und von der Bank alles, um das Spiel zu gewinnen.“ Am Teamgeist sollte es gegen Frankreich* also nicht scheitern.
Die voraussichtliche Aufstellung der deutschen Mannschaft:
Neuer - Ginter, Hummels, Rüdiger - Kimmich, Gündogan, Kroos, Gosens - Havertz, Müller, Gnabry
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