Eine Antwort von Alabas Berater Pini Zahavi, der von Uli Hoeneß als „geldgieriger Piranha“ betitelt wurde, dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Alaba selbst soll um 13 Uhr auf der Pressekonferenz vor dem Salzburg-Spiel in der Champions League neben Trainer Hansi Flick Platz nehmen. Wir dürfen gespannt sein.
Update vom 1. November: Der FC Bayern hat im Transferpoker um David Alaba eine Hammer-Entscheidung gefällt. In der BR-Sendung „Blickpunkt Sport“ verkündete FCB-Präsident Herbert Hainer am Sonntagabend, dass der Verein sein Angebot zur Vertragsverlängerung zurückgezogen habe.
„Es hat sich übers Wochenende eine neue Situation ergeben. Wir haben David und seinem Berater vor längerer Zeit ein, wie wir finden, sehr gutes Angebot gemacht. Wir haben über Monate verhandelt“, schilderte der Bayern-Boss. „Und beim letzten Mal dem Berater von David gesagt, dass wir bis Ende Oktober Klarheit haben wollen.“
Doch dieser Bitte kam die Alaba-Seite offenbar nicht nach. „Wir haben bis gestern nichts gehört - daraufhin hat unser Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic nochmal aktiv beim Berater nachgehakt. Die Antwort war, dass das Angebot noch immer unbefriedigend ist und wir weiter nachdenken sollen. Daraufhin haben wir uns entschlossen, dass Angebot komplett vom Tisch zu nehmen - das heißt, es gibt kein Angebot mehr.“
Update vom 1. November 2020: Die Situation um David Alaba und seiner Zukunft beim FC Bayern bleibt verfahren. Schenkt man den aktuellen Berichten Glauben, so herrscht zwischen beiden Parteien in Sachen Vertragsverlängerung Stillstand. Laut Sport Bild soll eine dritte Verhandlungsrunde Ende Oktober ergebnislos verlaufen sein. Der kicker wiederum berichtete von dem Interesse zahlreicher Top-Klubs, darunter Real Madrid und der FC Barcelona. Und auch der FC Liverpool scheint angesichts der langen Ausfallzeit von Abwehrchef Virgil van Dijk ein Auge auf den Österreicher geworfen zu haben.
Noch haben die Bayern und Alaba Zeit, um die Zukunft zu klären, wenn auch nicht viel Zeit. Lothar Matthäus sieht den Ball nach wie vor beim Lager von Alaba liegen und rät dem 28-Jährigen bei Sky 90 zu einer Verlängerung: „Er sollte wissen, was er am FC Bayern hat. Die Wertschätzung, die er in München genießt, kann nirgendwo größer sein - bei den Verantwortlichen, bei den Fans“.
Auch Hansi Flick betonte nach dem mühevollen 2:1-Sieg über den 1. FC Köln nochmal, dass er noch immer hoffe, „dass er bei Bayern unterschreibt. Auch, weil er weiß, was aktuell für eine Situation in München da ist. Es macht sehr viel Spaß mit der Mannschaft und wir haben eine gute Atmosphäre. Wir spielen erfolgreichen Fußball und der Verein gehört zu den besten der Welt.“
Matthäus sieht zudem einen weiteren entscheidenden Vorteil aufseiten der Bayern: Beim Rekordmeister darf er in der Innenverteidigung spielen - gegen Köln ließ Flick Alaba nach seiner Einwechslung sogar auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld spielen. Dass die Bayern ihr Angebot an Alaba - es ist die Rede von einem Grundgehalt von elf Millionen plus Bonuszahlungen in Höhe von sechs Millionen Euro - nochmal nachbessern, scheint unwahrscheinlich, glaub Matthäus. „Karl-Heinz Rummenigge hat da Geduld, das hat er schon gezeigt. Es haben ja auch alle Klubs weniger Einnahmen.“
Update vom 29. Oktober, 14.23 Uhr: Während sportlich der „Hansi-Angriff“ in dieser Woche das geflügelte Wort an der Säbener Straße war, so ist das „Alaba-Dilemma“ die große Baustelle bei der Personalplanung des FC Bayern - allerdings schon seit Monaten. Denn auch Ende Oktober zeichnet sich eine Vertragsverlängerung mit dem 28-Jährigen nicht ab.
Eine dritte Verhandlungsrunde ist offenbar abermals gescheitert, was die FCB-Bosse nun zu einem generellen Umdenken in Sachen frühzeitiger Vertragsverlängerung* bei den Top-Stars bewegt haben soll. Darüber hinaus wird die Liste der Interessenten Alaba auch nicht kleiner. Der FC Barcelona soll am Abwehrchef des Rekordmeisters angeblich genauso interessiert sein wie Real Madrid und Juventus Turin.
Nun soll sich der FC Liverpool* sogar mit Alaba beschäftigten, wie Football Insider berichtete. Demnach seien die Reds bereit, unglaubliche 65 Millionen Euro für den Abwehrspieler auf den Tisch zu legen. Der Grund: Das Team von Jürgen Klopp muss monatelang seinen Kapitän verzichten.
Virgil van Dijk zog sich im Derby gegen den FC Everton eine schwere Knieverletzung zu - weshalb Liverpool nun angeblich dringend Ersatz in der Innenverteidigung sucht. Ob die in Form von David Alaba gefunden wird, bleibt allerdings abzuwarten.
München - David Alaba lieferte am frühen Dienstagabend eine solide Champions-League-Partie ab. Der Österreicher machte seine Sache beim Zitter-Sieg in Moskau (2:1) ordentlich, hatte bisweilen aber ein paar Wackler in seinem Spiel. Sei‘s drum, Hauptsache gewonnen, werden sich einige im Münchner Lager (zurecht) denken. Was dem FC Bayern derweil allerdings nicht egal sein kann, ist die anhaltende Vertrags-Posse um David Alaba. Nun scheint das Hickhack in die nächste Runde zu gehen.
Alabas Arbeitspapier läuft im Sommer 2021 aus. Die Bayern möchten mit dem Stammspieler sehr gerne verlängern. Alaba will das im Grunde genommen auch, allerdings wohl nur, wenn sich die Wertschätzung an seiner Person auch finanziell bemerkbar macht. Seit März hat der Österreicher dahingehend einen neuen Spielerberater engagiert - Pini Zahavi*. Der in der Branche für millionenschwere Transfers (zum Beispiel Neymar) und knallharte Verhandlungen bekannte Israeli hat sich zum Dreh- und Angelpunkt der Alaba-Verhandlungen entwickelt.
Erst kürzlich hatte ihm Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß vorgeworfen, eine überdimensionale Provision zu fordern. Der gebürtige Ulmer bezeichnete den Spielerberater damals als „geldgierigen Piranha“*. Insbesondere wegen Zahavi würden sich die Verhandlungen mit der Alaba-Seite so in die Länge ziehen.
Nach bereits zwei intensiven Gesprächen im Sommer soll es vor wenigen Tagen nun erneut zu einem Treffen zwischen Berater und Vereinsführung gekommen sein. Wie die SportBild am Mittwoch berichtet, hätten sich am vergangenen Freitag Zahavi und Alabas Vater George, Hauptberater des Verteidigers, mit der Münchner Chefetage getroffen. Bei den Gesprächen mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Hasan Salihamidzic hätte es aber erneut keine Einigung gegeben. Eine Vertragsverlängerung werde damit immer unwahrscheinlicher.
Demnach scheitert es einmal mehr am Finanziellen. Der Rekordmeister* soll mittlerweile sogar einen Fünf- statt Vier-Jahres-Vertrag anbieten, beim Grundgehalt jedoch weniger offen sein. Letztlich würden die Münchner elf Millionen pro Jahr plus mögliche Boni bieten, sodass Alaba in den Bereich der Spitzenverdiener im Kader* rücken würde. Für Zahavi und Vater George offensichtlich aber noch nicht genug.
Interessant ist, dass Zahavi nicht nur Alaba, sondern auch Robert Lewandowski* vertritt. Er weiß also, wie viel Salär der Pole beim FC Bayern erhält. Der sechsmalige Fußballer des Jahres Österreichs solle wohl mindestens genau so viel verdienen. Die Alaba-Seite soll außerdem enttäuscht darüber sein, dass Rummenigge und Jan-Christian Dreesen ein angebliches Versprechen aus dem Jahr 2016 gebrochen haben. Damals sei es um garantierte Einsatzzeiten im Mittelfeld, Alabas Position in der Nationalmannschaft, gegangen. Rückblickend erachten Zahavi und George Alaba diese Zusage als nicht erfüllt.
Dass nun nach drei Verhandlungen offenbar immer noch keine Einigung erzielt werden konnte, lässt eine Vertragsverlängerung immer unwahrscheinlicher werden. Die Alaba-Seite will mehr Geld, der FC Bayern hält an seinen Prinzipien fest - aktuell sieht es wohl nicht danach aus, dass eine der beiden Parteien seinen Standpunkt ändert. Deshalb droht dem Triple-Sieger das Worst-Case-Szenario: 2021 könnte Alaba den FCB ablösefrei verlassen. Das wäre nicht nur ob seines Marktwerts von 65 Millionen Euro, sondern vor allem auch sportlich ein herber Verlust. (as) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks