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Bei ManU gilt es: "Erstes Finale" für die Bayern

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Bastian Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger hat rechtzeitig vor dem Viertelfinale gegen Manchester United wieder seine Normalform erreicht. © AFP

Manchester - Am Dienstag beginnt für den FC Bayern die Saison noch einmal neu: Nach dem Gewinn der Meisterschaft legt der Rekordmeister sein ganzes Augenmerk auf die Triple-Verteidigung.

Jetzt gilt es: Die Meisterschaft hat Bayern München gewonnen, die Bundesliga ist nur noch eine Art Training unter Wettkampfbedingungen, „jetzt“, sagte Thomas Müller lapidar, „zählt nur die Champions League“. Bei Manchester United (Dienstag, 20.45 Uhr/Sky) haben die Münchner ihr „erstes Finale“ in dieser Saison, wie Trainer Pep Guardiola das Hinspiel im Viertelfinale der Königsklasse nannte, und das bedeutet: alle Konzentration auf die Triple-Verteidigung.

Die „ganz wichtigen Spiele kommen jetzt“, betonte Sportvorstand Matthias Sammer vor dem Abflug am Montagnachmittag. Und wie wichtig Guardiola dieses Spiel ist, das verriet am Samstag nach dem 3:3 gegen 1899 Hoffenheim Philipp Lahm: Die Vorbereitung auf den Dienstag habe schon „am Freitag“ begonnen, sagte der Mannschaftskapitän ungerührt, die Bundesliga war also höchstens als Bewegungstherapie für viele Reservisten gedacht. Zum Leidwesen von Guardiola verletzte sich dabei jedoch sein Lieblingsspieler Thiago.

Der Ausfall von Thiago trifft Guardiola hart. Der Spanier wird wohl bis zum Saisonende fehlen, „ohne ihn sind wir weniger“, klagte der Trainer, zugleich ist diese Personalie ein Grund mehr auch für ihn, vor Manchester United zu warnen.

Die Red Devlis mögen in der Premier League nur Siebter sein, sie beklagen den Ausfall von Angreifer Robin van Persie (verletzt) sowie Verteidiger Patrice Evra (gesperrt), und ginge es nach einigen Anhängern, wäre Teammanager David Moyes bereits aus Old Trafford verjagt - der FC Bayern aber will sich nicht ins Bockshorn jagen lassen.

„Wir spielen im Viertelfinale der Champions League gegen einen großen Gegner, der im Alltag Probleme hat“, sagte Sammer - wies aber vorsichtshalber darauf hin: „Champions League ist kein Alltag. Wir dürfen uns durch das dumme Gerede nicht ablenken lassen. Die Spieler dort sind in besonderen Momenten zu besonderen Leistungen fähig.“ Nein, unterstrich auch Müller in gewohnt schnörkelloser Manier, „ein Freilos ist das jetzt nicht, was da schon wieder alle denken“.

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Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge unternahm sogar einen Ausflug in die Geschichte, um vor Manchester zu warnen. Im Endspiel der Champions League 2012, dem „Finale dahoam“, seien die Bayern auch favorisiert gewesen - der FC Chelsea, erinnerte der Klub-Chef, sei damals ja nur Sechster in der Premier League geworden. Ergebnis bekannt. Und 1975 wiederum habe der FC Bayern das Endspiel im Europapokal der Landesmeister gegen Leeds United gewonnen - als Zehnter der Bundesliga.

„Wir wissen selbst am Besten, was eine angeschlagene Mannschaft leisten kann. Beim Anpfiff spielen Tabellenstände keine Rolle mehr“, sagte Rummenigge - und nur zur Erinnerung: „Wir spielen gegen den englischen Meister.“ Ja, der mag seine Probleme haben, gestand auch Guardiola ein, aber rechnete vor: „Die haben Tausende, Millionen von Finals gespielt, die wissen, was zu tun ist.“ Er glaubt: „Es werden zwei harte Spiele werden. Wir müssen uns das Halbfinale verdienen.“

Verdienen heißt auch: So etwas wie am Samstag gegen Hoffenheim mag Guardiola, der auf den gesperrten Dante verzichten muss, nicht mehr sehen. Vom steten Ballbesitz, für den Trainer der Schlüssel zum Erfolg, war da erstaunlich wenig bis nichts zu sehen, es ging also häufig „hin und her und hin und her“, stellte Guardiola unter fast körperlichen Schmerzen fest. Ein hin und her kann er in Old Trafford also überhaupt nicht brauchen. „Wir dürfen unsere Linie nicht verlieren“, mahnte auch Sammer an. Ein Thiago täte da ganz gut. 

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Manchester: de Gea - Rafael, Ferdinand, Jones, Büttner - Carrick, Giggs - Valencia, Kagawa - Rooeny, Welbeck. - Trainer: Moyes

München: Neuer - Rafinha, Martinez, Boateng, Alaba - Lahm, Schweinsteiger - Robben, Kroos, Ribery - Mandzukic (Müller). - Trainer: Guardiola

Schiedsrichter: Velasco Carballo (Spanien)

SID

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