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Zurückgetretener Barca-Präsident verrät Hinterzimmerdeal: Europäsiche Superliga kommt! Das sagt Rummenigge

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Der FC Bayern München soll mit weiteren europäischen Schwergewichten eine internationale Premier League planen. Karl-Heinz Rummenigge äußert sich dazu - genauso wie der zurückgetrene Barca-Präsident.

Update vom 28. Oktober, 16.57 Uhr: Josep Bartomeu ließ die „Bombe“ fast beiläufig platzen. Nur wenige Sätze widmete der scheidende Präsident des FC Barcelona in seiner 35-minütigen Rücktrittserklärung der „European Premier League“ – doch die hatten es in sich. Er habe „außergewöhnliche Neuigkeiten“, sagte Bartomeu am Dienstagabend: Barca werde „in einer zukünftigen europäischen Superliga“ mitspielen, die „die finanzielle Stabilität des Klubs garantiert“. Zahlreiche Medien schrieben von einer „Bombe“, die Marca sieht eine „Gefahr für die Weltordnung des Fußballs“. Der Guardian meinte, der europäische Fußball könnte dank des vergifteten Erbes von Bartomeu „nie mehr derselbe sein“.

Karl-Heinz Rummenigge hatte vergangene Woche noch beteuert, er habe „keinen Kenntnisstand“ von den Plänen. Bayern München sei „sehr glücklich“ mit der Champions League, das habe er UEFA-Präsident Aleksander Ceferin auch versichert. Außerdem seien die diskutierten Reformen der Königsklasse für die Zeit nach 2024, in der das Finalturnier aus dem Corona-Sommer institutionalisiert werden könnte, „interessant für alle“.

Doch Bartomeu bestätigte nun als erster Spitzenfunktionär die Hinterzimmerdeals über eine Superliga, die in der Vorwoche ans Licht gekommen waren. Wie diese neue Eliteklasse mit Vereinen aus den fünf aktuellen Topligen in England, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich aussehen soll, wird immer klarer.

Wird die europäische Superliga wie die amerikanische NBA?

Die AS berichtete am Mittwoch, dass die „European Premier League“ nach dem Vorbild der nordamerikanischen Basketballliga NBA konstruiert werde. 18 Klubs, darunter wohl drei deutsche, ermitteln in Hin- und Rückspielen Playoff-Teilnehmer, die dann um die „Klub-Europameisterschaft“ spielen.

Laut AS sollen „die großen europäischen Vereine“ – also nicht nur Barcelona – der Idee bereits grundsätzlich zugestimmt haben. Starttermin: September 2022. Auf- oder Absteiger sind in diesem exklusiven Klub der Super-Reichen nicht vorgesehen. Real Madrid bestätigte, dass es „informiert“ sei, aktuell gebe es aber „nichts Neues“. Klub-Boss Florentino Perez gilt als Fan der Pläne.

Von der Europäischen Fußball-Union, die ihr Glitzerprodukt Champions League gefährdet sieht, kam die erwartete Gegenreaktion. Präsident Ceferin habe „mehrfach deutlich gemacht, dass die UEFA gegen eine Superliga ist“. Die Prinzipien der offenen Ligen seien „nicht verhandelbar“.

US-Bank zahl fünf Milliarden für Superliga

Das sehen manche Klubs ganz anders. Bartomeu berichtete mit „Stolz“, dass es Barca ohne die Unterstützung „von Magnaten und Staaten“ gelungen sei, zum wertvollsten Klub der Welt aufzusteigen. Dank der Superliga, die von der US-Bank JP Morgan mit fünf Milliarden Euro finanziert werden soll, könne der Klub „in den Händen der Mitglieder bleiben“. Aktuell plagen Barca 488 Millionen Euro Schulden, die jüngste Bilanz weist Verluste in Höhe von 97 Millionen Euro auf. Eine Superliga wäre für viele Klubs auch angesichts der steigenden Corona-Belastungen ein finanzieller Befreiungsschlag.

Die nationalen Ligen empfinden die Pläne als Bedrohung. Spaniens Ligaboss Tebas sprach von einem „Phantom-Wettbewerb“. Und was sagt die FIFA? Präsident Gianni Infantino betonte zuletzt, er setze auf die neue Klub-WM mit 24 Teams, die 2022 in China Premiere feiern soll. Daran, so Bartomeu, werde Barca ebenfalls teilnehmen – sofern das Nachfolge-Präsidium zustimme. Hauptsache, die Klasse klingelt.

FC Bayern in neuer Super-Liga? Rummenigge bezieht Stellung - „Ich habe mit Aleksander Ceferin gesprochen“

Update vom 21. Oktober, 22.40 Uhr: Karl-Heinz Rummenigge hat Stellung zu einem Bericht genommen, wonach der FC Bayern, der FC Liverpool, Manchester United und andere Klubs eine neue europäische Super-Liga planen.

 „Ich habe darüber keinen Kenntnisstand. Ich habe mit Aleksander Ceferin (Uefa-Präsident, d. Red.) gesprochen. Ich kann kein erhellendes Urteil geben, ob daran etwas Seriöses ist“, sagte der Vorstandsboss vor der Champions-League-Partie des deutschen Rekordmeisters gegen Atlético Madrid bei Sky.

Sky Sports UK aus Großbritannien hatte zuvor von den angeblichen Plänen des Weltverbands Fifa mit Top-Klubs für eine neue europäische Premier League berichtet. In dieser sollen demnach fünf Milliarden Euro ausgeschüttet werden. 18 Teilnehmer wären dabei, hieß es, Start könnte schon 2022 sein. Rummenigge will davon aber nun nichts wissen.

FC Bayern München in einer Super League? „Sieht nur gut aus, morgens um 5 Uhr in einer Bar“

Update vom 21. Oktober, 11.51 Uhr: Machen die europäischen Topklubs ernst und planen einen Parallelwettbewerb zur Champions League*? Die Medienberichte über die Gedankenspiele beim FC Bayern München und weiteren Schwergewichten Europas lässt nicht nur Fußballfans aufschrecken, auch bei der UEFA dürften die neuerlichen Gerüchte argwöhnisch betrachtet werden.

In einem Statement hat der kontinentale Fußballverband zu den Plänen für eine neue Superliga Stellung bezogen: „Der UEFA-Präsident hat bei vielen Gelegenheiten klargestellt, dass er sich stark gegen eine Superliga ausspricht“, so das wenig verwunderliche Statement eines Sprechers gegenüber BBC. Schließlich soll kein Geringerer als der Weltverband FIFA derartige Überlegungen vorantreiben, um neue Einnahmequellen zu erschließen.

Die FIFA selbst hält sich bedeckt, zumindest die Frage der Finanzierung scheint jedoch bereits konkretisiert zu sein: Die Wall-Street-Bank JP Morgan soll dem Vernehmen nach für die Monetarisierung des Wettbewerbs zuständig sein. Neben der UEFA haben auch die nationalen Ligen wenig Interesse an einer neuen Super League. Javier Tebas, Präsident der spanischen La Liga, äußerte sich ebenfalls zu BBC mit klaren Worten:

„Die Urheber dieser Idee zeigen eine totale Ignoranz gegenüber Organisation und Kunden des europäischen und globalen Fußballs.“ Tebas prophezeit einen enormen wirtschaftlichen Schaden - auch für die Klubs selbst - und äußert Unverständnis: „Diese Untergrundprojekte sehen nur dann gut aus, wenn man darüber morgens um 5.00 Uhr in einer Bar nachdenkt.“

Noch gibt es die Superliga nicht - und es ist weiter Champions League angesagt. Zum Auftakt gibt es eine echte Kracher-Partie: FC Bayern gegen Atletico Madrid.

FC Bayern, FC Liverpool und Manchester United bald in einer europäischen Premier League?

Ursprungsmeldung vom 20. Oktober: Droht ein Mega-Krach im internationalen Fußball? Mehrere Topklubs rund um den FC Bayern München*, Jürgen Klopps FC Liverpool und Manchester United planen angeblich sehr intensiv eine europäische Premier League. Und zwar unter dem Dach des Weltverbandes Fifa. Die europäische Uefa soll dagegen außen vor sein.

Vorstandsboss des FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge.
Vorstandsboss des FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge. © Alexander Hassenstein/dpa

Das schreibt am Dienstagabend der Sportbuzzer und beruft sich dabei auf einen entsprechenden Bericht von Sky Sports. Demnach sollen die beteiligten Klubs die Pläne aktuell entschieden vorantreiben. Die Vorstellungen würden unter anderem eine Ausschüttung von fünf Milliarden Euro vorsehen, heißt es weiter. Bis zu 18 Teams sollen bei der Super-Liga dabei sein.

Der Modus sieht demzufolge Hin- und Rückspiele vor. Nicht nur dieser Umstand macht großen Ärger wahrscheinlich. Schließlich würde ein entsprechender Wettbewerb die Champions League der Uefa abwerten. Und: Zuletzt hatte der Vorstandsboss des FC Bayern*, Karl-Heinz Rummenigge, wiederholt bekräftigt, der deutschen Bundesliga* treu zu bleiben.

FC Bayern in europäischer Super-Liga? Reaktion der deutschen Fußball-Bundesliga wäre spannend

Ob eine europäische Premier League im Interesse der Deutschen Fußball Liga (DFL) wäre, dürfte jedoch eine spannende Frage sein. Start der neuen Liga könnte laut Sky Sports schon 2022 sein.

In der Zwischenzeit beschäftigt die Bayern-Bosse ein anderes Thema: Serge Gnabry ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. (pm/pf) *tz.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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