Die nationalen Ligen empfinden die Pläne als Bedrohung. Spaniens Ligaboss Tebas sprach von einem „Phantom-Wettbewerb“. Und was sagt die FIFA? Präsident Gianni Infantino betonte zuletzt, er setze auf die neue Klub-WM mit 24 Teams, die 2022 in China Premiere feiern soll. Daran, so Bartomeu, werde Barca ebenfalls teilnehmen – sofern das Nachfolge-Präsidium zustimme. Hauptsache, die Klasse klingelt.
Update vom 21. Oktober, 22.40 Uhr: Karl-Heinz Rummenigge hat Stellung zu einem Bericht genommen, wonach der FC Bayern, der FC Liverpool, Manchester United und andere Klubs eine neue europäische Super-Liga planen.
„Ich habe darüber keinen Kenntnisstand. Ich habe mit Aleksander Ceferin (Uefa-Präsident, d. Red.) gesprochen. Ich kann kein erhellendes Urteil geben, ob daran etwas Seriöses ist“, sagte der Vorstandsboss vor der Champions-League-Partie des deutschen Rekordmeisters gegen Atlético Madrid bei Sky.
Sky Sports UK aus Großbritannien hatte zuvor von den angeblichen Plänen des Weltverbands Fifa mit Top-Klubs für eine neue europäische Premier League berichtet. In dieser sollen demnach fünf Milliarden Euro ausgeschüttet werden. 18 Teilnehmer wären dabei, hieß es, Start könnte schon 2022 sein. Rummenigge will davon aber nun nichts wissen.
Update vom 21. Oktober, 11.51 Uhr: Machen die europäischen Topklubs ernst und planen einen Parallelwettbewerb zur Champions League*? Die Medienberichte über die Gedankenspiele beim FC Bayern München und weiteren Schwergewichten Europas lässt nicht nur Fußballfans aufschrecken, auch bei der UEFA dürften die neuerlichen Gerüchte argwöhnisch betrachtet werden.
In einem Statement hat der kontinentale Fußballverband zu den Plänen für eine neue Superliga Stellung bezogen: „Der UEFA-Präsident hat bei vielen Gelegenheiten klargestellt, dass er sich stark gegen eine Superliga ausspricht“, so das wenig verwunderliche Statement eines Sprechers gegenüber BBC. Schließlich soll kein Geringerer als der Weltverband FIFA derartige Überlegungen vorantreiben, um neue Einnahmequellen zu erschließen.
Die FIFA selbst hält sich bedeckt, zumindest die Frage der Finanzierung scheint jedoch bereits konkretisiert zu sein: Die Wall-Street-Bank JP Morgan soll dem Vernehmen nach für die Monetarisierung des Wettbewerbs zuständig sein. Neben der UEFA haben auch die nationalen Ligen wenig Interesse an einer neuen Super League. Javier Tebas, Präsident der spanischen La Liga, äußerte sich ebenfalls zu BBC mit klaren Worten:
„Die Urheber dieser Idee zeigen eine totale Ignoranz gegenüber Organisation und Kunden des europäischen und globalen Fußballs.“ Tebas prophezeit einen enormen wirtschaftlichen Schaden - auch für die Klubs selbst - und äußert Unverständnis: „Diese Untergrundprojekte sehen nur dann gut aus, wenn man darüber morgens um 5.00 Uhr in einer Bar nachdenkt.“
Noch gibt es die Superliga nicht - und es ist weiter Champions League angesagt. Zum Auftakt gibt es eine echte Kracher-Partie: FC Bayern gegen Atletico Madrid.
Ursprungsmeldung vom 20. Oktober: Droht ein Mega-Krach im internationalen Fußball? Mehrere Topklubs rund um den FC Bayern München*, Jürgen Klopps FC Liverpool und Manchester United planen angeblich sehr intensiv eine europäische Premier League. Und zwar unter dem Dach des Weltverbandes Fifa. Die europäische Uefa soll dagegen außen vor sein.
Das schreibt am Dienstagabend der Sportbuzzer und beruft sich dabei auf einen entsprechenden Bericht von Sky Sports. Demnach sollen die beteiligten Klubs die Pläne aktuell entschieden vorantreiben. Die Vorstellungen würden unter anderem eine Ausschüttung von fünf Milliarden Euro vorsehen, heißt es weiter. Bis zu 18 Teams sollen bei der Super-Liga dabei sein.
Der Modus sieht demzufolge Hin- und Rückspiele vor. Nicht nur dieser Umstand macht großen Ärger wahrscheinlich. Schließlich würde ein entsprechender Wettbewerb die Champions League der Uefa abwerten. Und: Zuletzt hatte der Vorstandsboss des FC Bayern*, Karl-Heinz Rummenigge, wiederholt bekräftigt, der deutschen Bundesliga* treu zu bleiben.
Ob eine europäische Premier League im Interesse der Deutschen Fußball Liga (DFL) wäre, dürfte jedoch eine spannende Frage sein. Start der neuen Liga könnte laut Sky Sports schon 2022 sein.
In der Zwischenzeit beschäftigt die Bayern-Bosse ein anderes Thema: Serge Gnabry ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. (pm/pf) *tz.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks