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FC-Schreck Ibisevic trifft doppelt für Hertha

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Die Berliner Niklas Stark (l) und Dedryck Boyata (2.v.l) freuen sich über das 3:0 in Köln. Foto: Marcel Kusch
Die Berliner Niklas Stark (l) und Dedryck Boyata (2.v.l) freuen sich über das 3:0 in Köln. Foto: Marcel Kusch © Marcel Kusch

Eine frühe Verletzung, ein Platzverweis und zwei Tore des personifizieren FC-Schrecks: Für Köln kam es beim 0:4 gegen Hertha BSC knüppeldick.

Köln (dpa) - Eindringlich redete Achim Beierlorzer nach dem Abpfiff auf seine Mannschaft ein. So etwas hatte er als Trainer des 1. FC Köln noch nicht erlebt: Die Rheinländer erlebten an einem völlig verkorksten Sonntag ein Debakel und stecken im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga fest.

Der Aufsteiger verlor vor 49.700 Zuschauern mit 0:4 (0:1) gegen Hertha BSC und belegt nach der dritten Niederlage im dritten Heimspiel der Saison Rang 17. Für den FC war es die höchste Heimniederlage seit dem 1:6 gegen Borussia Dortmund im März 2012. Mit sieben Zählern verbesserte sich die Hertha auf den zehnten Platz. Die Berliner feierten den höchsten Auswärtserfolg seit dem 4:0 vor knapp vier Jahren bei Darmstadt 98.

Gefeierter Spieler der Gäste war wie so oft gegen Köln FC-Schreck Vedad Ibisevic, der in der 58. Minute ins Spiel kam und mit dem ersten und dritten Ballkontakt traf (59./63.). In 15 Bundesliga-Spielen gegen Köln hat der 35-jährige Bosnier nun zwölf Tore geschossen - öfter gelang dies keinem anderen Spieler in der Bundesliga-Historie. «Manchmal hat man eben das Glück, dass die Bälle genauso kommen», sagte Ibisevic. «Die letzten beiden Spiele geben uns nun Selbstvertrauen.»

Javairo Dilrosun hatte den zweiten Saisonsieg der Gäste und den zweiten hintereinander mit seinem Treffer eingeleitet(23.). Dedryk Boyata gelang das 4:0 (83.), es war sein erstes Bundesligator. Die Gastgeber spielten nach einem Platzverweis für Jorge Meré (41.) in Unterzahl. «Alles, was schief laufen kann, ist heute schief gelaufen», klagte FC-Torhüter Timo Horn. «Auch in Unterzahl darf man im eigenen Stadion nicht untergehen.»

Somit gab es an diesem 6. Spieltag keinen einzigen Heimsieg - das gab es in mehr als 56 Saisons erst zum siebten Mal. Acht Auswärtserfolge sind sogar Rekord.

Die in einem Sondertrikot als Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung angetretenen Kölner steckten die frühe Auswechslung des verletzten Dominick Drexler (3.) zunächst gut weg und dominierten das Spiel. Auch, weil die Berliner entgegen der Ankündigung ihres Trainers Ante Covic ganz und gar nicht mutig begannen. Nach 14 Minuten hatte Jhon Cordoba die Führung und sein erstes Erstliga-Tor für den FC im 22. Spiel auf dem Kopf. Er scheiterte nach Flanke von Jonas Hector aus sieben Metern aber an Geburtstagskind Rune Jarstein (35) im Berliner Tor.

Völlig unerwartet fiel die Hertha-Führung. Dilrosun wurde 18 Meter vor dem Tor nicht angegriffen und traf mit einem Schuss mit kurioser Flugbahn, der letztendlich wohl unhaltbar für Timo Horn war. Der Treffer schockte die Kölner und gab den Berlinern Sicherheit. Fünf Minuten später vergab Vladimir Darida bei einem Schuss ans Außennetz aus kurzer Entfernung, aber spitzem Winkel das 0:2, Dilrosun lupfte den Ball nach schöner Einzelleistung auf die Latte (36.).

Kurios dann der Platzverweis gegen den spanischen U21-Europameister Meré: Der trat Darida kurz hinter der Mittellinie mit gestrecktem Bein aufs Schienbein. Schiedsrichter Sören Storks gab zunächst Vorteil, dann Gelb und nach Ansicht der Videobilder Rot. Mittelfeldspieler Marco Höger rückte in die Innenverteidigung.

Die Kölner berappelten sich in der Halbzeit und rannten mutig an. Als FC-Schreck Ibisevic eingewechselt wurde, ging schon ein Raunen durchs Stadion. Als er jeweils nach Vorlage des Ex-Kölners Niklas Klünter traf, zwei weitere Male. Hertha-Coach Ante Covic bekreuzigte sich an der Seitenlinie schon beim 0:2. Er wusste: Sein erster Auswärtssieg als Bundesliga-Coach war perfekt.

Informationen zum Spiel bei bundesliga.de

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