Tatsächlich steht Blatter nicht nur wegen der umstrittenen WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) mächtig unter Druck. Die großspurig angekündigte Reform ist nicht mehr als ein Reförmchen. Wesentliche Forderungen wie eine Amtszeitbeschränkung oder ein Alterslimit für FIFA-Präsidenten sind gar nicht erst berücksichtigt worden.
Dennoch gibt sich Blatter als Erneuerer des Verbandes. „Wir sehen, dass wir noch nicht am Ende unserer Reform sind“, sagte er. Die Katar-Debatte dürfte aber für Unruhe sorgen. Die Ankündigung Blatters, dass der Untersuchungsbericht zu den Korruptionsvorwürfen bei den WM-Vergaben 2018 und 2022 trotz großen Drucks von außen nicht veröffentlicht werden soll, sorgt für Kopfschütteln - auch über den Präsidenten.
Am Ende einer weiteren Amtszeit wäre Blatter 83 Jahre alt, er fühlt sich aber trotz einiger bizarrer Auftritte in der jüngeren Vergangenheit gerüstet für die Aufgabe. „Wir sind nicht die Herren unseres Schicksals. Im Moment fühle ich mich gut. Wer weiß, was in ein paar Monaten ist“, sagte Blatter. „Wenn ich mich wohlfühle, möchte ich dem Fußball aber weiter dienen.“
dpa