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Triple «vorbei»: Flick will Kader-Klarheit - Ansage an Sané

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Hansi Flick holte mit dem FC Bayern München das Triple. Foto: Klaus Bergmann/dpa
Hansi Flick holte mit dem FC Bayern München das Triple. Foto: Klaus Bergmann/dpa © Klaus Bergmann

Beim Neustart der Münchner Triple-Sieger ist die Situation für den Trainer «nicht einfach». Vor allem ungeklärte Kaderfragen erschweren die Planungen. Klare Ansagen richtet Hansi Flick an die Bayern-Jäger - und den neuen Hoffnungsträger mit Robbens «10».

München (dpa) - Den silbern glänzenden Henkelpott lieferte Hansi Flick höchstpersönlich mit einem strahlenden Lächeln im Museum des FC Bayern ab. Braun gebrannt und auch schon wieder auf neue Ziele fokussiert präsentierte sich der Münchner Triple-Coach am Mittwoch hoch oben in der Allianz Arena, wo er die Champions-League-Trophäe neben Meisterschale und DFB-Pokal in einer Glasvitrine platzierte.

Nach 14 Tagen Urlaub im Anschluss an das 1:0 im Finale gegen Paris Saint-Germain in Lissabon, die auch Flick als eigentlich zu kurz empfand, geht der Blick wieder nach vorn. Und Flick gab ein Versprechen ab: Zurücklehnen werden sich die Bayern nicht.

Die Gier nach weiteren Titeln, Rekorden und Siegen soll beim im Corona-Jahr 2020 noch ungeschlagenen Triple-Champion am 18. September im Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen den krisengeplagten FC Schalke 04 gleich wieder zu spüren sein. «Ich glaube nicht, dass meine Mannschaft Probleme hat mit der Motivation. Die Spieler, die beim FC Bayern München spielen, die wollen Erfolg, die wollen auch den Erfolg bestätigen», verkündete Flick und schloss: «Klar, das wird schwer.»

Die Triple-Trophäen sind nämlich nun Museumsstücke, wie er allen verdeutlichte: «Wir haben Ziele erreicht, die wir erreichen wollten. Wir haben auch gefeiert - aber jetzt ist es vorbei! Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns fokussieren auf die neuen Ziele.»

An erster Stelle steht der Liga-Alltag. «Klar, bei Bayern München willst du immer Meister werden. Wir wollen die nächste Meisterschaft klarmachen.» Es wäre die neunte nacheinander seit 2013, dem Jahr des ersten Bayern-Triples. «Aber es wird dieses Jahr verdammt schwer», prophezeite Flick. Titelkonkurrenten wie die von ihm genannten Dortmunder, Gladbacher und auch Königsklassen-Halbfinalist RB Leipzig hätten mehr Zeit «für eine gute Vorbereitung» gehabt.

Die Bayern steigen erst nach zwei Corona-Tests an diesem Freitag ins Teamtraining ein. Das DFB-Pokalspiel gegen die Amateure des 1. FC Düren wurde in den Oktober verlegt. Diesen Monat sehnt Flick herbei. Erst am 5. Oktober endet die Transferfrist. Und damit eine Phase der Ungewissheit. «Ich will erstmal abwarten, welchen Kader ich zur Verfügung habe und dann schauen, wie wir unsere neue Marschrichtung ausgeben», sagte Flick. Was passiert mit Thiago? Verlängert David Alaba endlich seinen Vertrag? Geht Routinier Javi Martínez noch?

Weg sind bereits die Leihspieler Ivan Perisic, Philippe Coutinho und Alvaro Odriozola. «Es ist jetzt so entschieden, dass wir auf die drei nicht mehr zurückgreifen», sagte Flick. Zudem fällt Neuzugang Tanguy Nianzou (18) mit einer Oberschenkelverletzung bis November aus, wie der Coach bedauert. Die Personalsituation besorgt Flick, der sich im «regen Austausch» mit den Münchner Bossen und speziell Sportvorstand Hasan Salihamidzic befindet. «Die Situation ist nicht ganz einfach. Wir haben Qualität verloren. Wir wissen nicht, welcher Spieler uns eventuell noch verlässt, wer dazu kommt», sagte Flick. Für ihn steht fest, dass «wir nachlegen, wenn wir Qualität verlieren» sollten.

Ein Leistungsträger und neuer Erfolgsgarant soll Leroy Sané werden, der neue Flügelstürmer mit der «10», die bis 2019 der große Arjen Robben trug. Flick hat auch in seinem Urlaub den Nationalspieler genau bei dessen Länderspieleinsätzen gegen Spanien und die Schweiz beobachtet. Der 24-Jährige konnte nach einer schweren Knieverletzung ebenso wie Bayern-Kollege Niklas Süle wertvolle Spielpraxis sammeln.

Flick lobte Sané für gute Offensivaktionen: «Das mit Ball war schon sehr vielversprechend.» Der Trainer richtete aber auch zwei klare Botschaften an den Flügelstürmer: «Was er gezeigt hat in Ansätzen, erwarte ich über 90 Minuten.» Und er teilte dem Angreifer gleich mal mit, dass der Triple-Erfolg 2020 gerade auch auf defensiver Hingabe der gesamten Elf beruhte: «Bei uns geht es auch gegen den Ball sehr intensiv weiter. Das ist eine Sache, die er einbringen muss. Das erwarte ich auch von ihm.» Zurücklehnen? Die Bayern? Nicht mit Flick.

© dpa-infocom, dpa:200909-99-489290/4

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