Andreas Rettig.
Vor allem die Trainer bewerten die extrem zusammengestutzte Pause kritisch. “Ich halte diesen frühen Beginn für bedenklich. Diejenigen, die das planen, sollten auch darüber nachdenken, dass die Spieler nach einer schweren Saison ausreichend Zeit zur Regeneration benötigen“, sagte Markus Babbel, Trainer von Hertha BSC. Der Europameister von 1996 hofft daher umso mehr, dass er mit den Berlinern die Rückkehr in die Bundesliga schafft “und wir deshalb mit diesem Datum nichts mehr zu tun bekommen“. Die 1. Liga soll nach den Plänen von DFB und Deutscher Fußball Liga DFL am 5. August und damit drei Wochen später mit ihrer Saison beginnen, die mit der EM im Sommer 2012 endet.
Die fehlende Möglichkeit für die Profis, sich zu regenerieren, ist für viele Trainer der Hauptgrund, gegen den zeitigen Beginn zu wettern. “Mir fehlt jedes Verständnis für diese Regelung. Es ist eine absolute Katastrophe, die
Spieler
in ihrer Erholungs- und Regenerationsphase zu beschneiden“, schimpfte Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen. “Wir Trainer sind für unsere
Spieler
verantwortlich, werden zu solchen Gedankenspielen aber nicht befragt. Das ist beschämend“, ereiferte sich Wollitz.
Die Verantwortlichen der finanziell zumeist nicht auf Rosen gebetteten Zweitliga-Clubs heben hingegen die Vorzüge der geplanten Regelung hervor. “Wir haben dann für drei Wochen eine Alleinstellung gegenüber der Bundesliga“, sagte Osnabrücks Manager Lothar Gans, auch wenn der erste Spieltag mit dem Finalwochenende der Frauen-Fußball- Weltmeisterschaft in Deutschland kollidiert.
“Das ist eine sehr gute
Geschichte
für die Zweite Liga, die damit die Möglichkeit hat, sich selbstständig zu profilieren“, sagte auch
Helmut Hack
,
Präsident
der
SpVgg Greuther Fürth
und Mitglied des Vorstandes im Ligaverband. Einen weiteren Pluspunkt hat
Bruno Hübner
,
Sportdirektor
des
MSV
Duisburg, ausgemacht. “Wir haben vor der ersten Runde im
DFB
-Pokal schon Ligaspiele absolviert, was zuletzt als starker Nachteil im
Duell
mit den Drittligisten empfunden worden ist“, sagte Hübner. Bislang hatte die 3.
Liga
die
Saison
im deutschen Profi-Fußball eröffnet und sich einspielen konnten, wodurch deren Clubs im
Pokal
für einige Überraschungen sorgten.
Ewald Lienen
ist das derzeit alles völlig egal. “Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, das ist momentan absolut nicht unser Thema“, sagte der neue Trainer des Zweitliga-Letzten Arminia Bielefeld.
dpa