Der Satz zum Spiel kam von Österreichs überragendem Torwart. „Zum Glück hat Ronaldo den Elfer an die Stange gemacht“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi Robert Almer nach dem äußerst glücklichen 0:0 seines Teams bei der EM gegen Portugal.
Superstar Cristiano Ronaldo verschoss in diesem einseitigen Spiel im Pariser Prinzenpark aber nicht nur einen Strafstoß (79.). Er vergab auch noch mindestens fünf weitere aussichtsreiche Gelegenheiten. 23:3 Torschüsse für Portugal notierte die Statistik am Samstagabend. Dass dabei kein einziger Treffer heraussprang und dafür hauptsächlich Ronaldo verantwortlich war, brachte dem 31-jährigen Stürmer von Real Madrid weltweit ähnlich viel Häme ein wie seine abschätzigen Äußerungen nach dem enttäuschenden 1:1 zum Auftakt gegen Island.
„CRZero“ (CRNull), titelte etwa die brasilianische Zeitung Globo. Ronaldo selbst sagte nur: „So ist Fußball. So haben wir uns das nicht vorgestellt.“ Dass er am Samstag mit jetzt 128 Länderspielen zum alleinigen Rekordhalter seines Landes aufstieg und mit 16 Einsätzen auch in der EM-Historie zu dem Franzosen Liliam Thuram sowie dem Niederländer Edwin van der Sar aufschloss, war für ihn kein Trost. Und auch im Netz wurde nach dem verschossenen Elfer ordentlich gespottet:
Neben dem fast schon obligatorischen Hype um Ronaldo ging beinahe unter, dass beide Teams nach dieser Nullnummer immer noch die Chance haben, das Achtelfinale der Euro zu erreichen. Portugal ist mit zwei Punkten aktuell nur Gruppendritter, hat aber im letzten Spiel gegen Ungarn am Mittwochabend weiter alles in der eigenen Hand. Sogar der Gruppenletzte Österreich kann mit einem Sieg gegen Island noch auf Platz zwei springen - falls Portugal erneut nicht gewinnt.
„Jetzt haben wir unser Finale gegen Island“, sagte David Alaba vom FC Bayern. „Wir wollen unbedingt weiterkommen, das ist unser großes Ziel. Und dafür werden wir alles tun. Ich denke, dass wir mit diesem Punkt sicherlich glücklicher sein können als die Portugiesen.“
Aber auch deren Trainer Fernando Santos lenkte den Blick schnell nach vorn. „Das war heute nicht das Ergebnis, das wir wollten. Das Ergebnis ist nicht verdient, es ist auch nicht fair“, meinte er. „Aber wir haben jetzt keine Zeit, uns weiter damit zu beschäftigen, Wir haben jetzt am 22. Juni ein richtiges Endspiel gegen Ungarn. Nur darauf müssen wir uns konzentrieren. Wenn wir das gewinnen, wird das Team daran wachsen, da bin ich mir sicher.“ Alle Infos rund um die EM finden Sie in unserem News-Ticker vom Sonntag.