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"Als wären die anderen Vollidioten" - Jetzt geht Löw auf Wagner los

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Jogi Löw zusammen mit Sandro Wagner.
Jogi Löw zusammen mit Sandro Wagner. © AFP / CHRISTOF STACHE

Schluss, aus, vorbei! Sandro Wagner wird nie mehr für die DFB-Auswahl auflaufen. Jogi Löw schießt nun zwei Tage später hart gegen den Bayern-Star.

Update vom 2. Juli: Die WM endete im Desaster für das deutsche Team und die Zukunft der Spieler steht auf dem Prüfstand. Wir fassen für sie zusammen, welche Rücktritte aus der Nationalmannschaft möglich sind.

Update vom 18. Juni: Nach der Niederlage beim ersten WM-Spiel steht der Trainer nun selbst unter Druck. Der Kommentator von tz.de* fragt, warum Jogi Löw gegen Mexiko nicht anders spielen ließ.

Update vom 18. Mai

Berlin - Bundestrainer Joachim Löw hat die Kritik des zurückgetretenen Fußball-Nationalspielers Sandro Wagner von Bayern München knallhart pariert. "Ich empfinde es als Kritik gegenüber seinen Kollegen, die auch spielen. Er stellt manche dar, die bei uns schon ewig spielen, die zu den Führungsspielern gehören, als wären sie ausgemachte Vollidioten", sagte Löw am Freitag am Rande einer Veranstaltung der Bild-Zeitung in Berlin: "Als ob sie nur deswegen bei uns sind, weil sie nicht ihre Meinung sagen."

Wagner war nach seiner ausgebliebenen Nominierung für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) zurückgetreten. Er erhob indirekt den Vorwurf, Löw akzeptiere nur Ja-Sager.

Erstmeldung vom 16. Mai

München - Bundestrainer Joachim Löw und die Nationalmannschaft müssen auch nach der WM 2018 in Russland ohne Sandro Wagner auskommen. Der nicht für das Turnier nominierte Stürmer des FC Bayern will das Trikot mit dem Adler auf der Brust nicht mehr überziehen. „Ich trete hiermit sofort aus der Nationalmannschaft zurück“, sagte Wagner der Bild. Demnach glaubt er nicht, dass seine Ausbootung sportliche Gründe hatte: „Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse.“

Dem Titelverteidiger drückt er in den kommenden Wochen dennoch die Daumen: „Meinen Jungs wünsche ich nur das Beste in Russland und hoffe, dass sie als Weltmeister zurückkommen.“ Wagner war am Dienstag überraschend nicht in das vorläufige, 27 Spieler umfassende WM-Aufgebot berufen worden. Für ihn unverständlich: „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht enttäuscht bin. Die WM wäre eine tolle Sache gewesen.“

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Tränen beim Bayern-Training

Wie sehr ihn die Nichtnominierung mitnimmt, zeigte sich beim Vereins-Training am Dienstag - Wagner verdrückte bei der Ansprache von Bayern-Trainer Jupp Heynckes Tränen. Dem Rekordmeister, mit dem er am Samstag im Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (20 Uhr, bei und im Live-Ticker) das Double perfekt machen will, gilt nun umso mehr seine volle Konzentration. „Das Wichtigste in meiner beruflichen Karriere ist ganz klar, dass ich wieder bei Bayern München spiele, dem Verein, den ich liebe“, verriet er der Bild.

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Ganz überwunden hat Wagner, der sich stets als sicheren WM-Fahrer ansah, die Entscheidung aber offenbar noch nicht: „Ernst nehmen kann ich das natürlich nicht, aber wie ich schon oft gesagt habe, gibt es weitaus wichtigere Dinge im Leben als Fußball.“

Wagner hatte am 6. Juni 2017 beim 1:1 gegen Dänemark in der DFB-Auswahl debütiert und erzielte in acht Einsätzen fünf Treffer - drei davon gegen San Marino. Zuletzt stand er am 27. März beim 0:1 gegen Brasilien auf dem Platz. Sein größter Erfolg bleibt damit der Confed-Cup-Sieg im vergangenen Jahr. In Russland hatte er allerdings lediglich im ersten Gruppenspiel beim 3:2 gegen Australien für 57 Minuten auf dem Platz gestanden.

mg

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