Dem Team folgen aktuell 109.000 Instagram-Nutzer. Das sind immerhin mehr als doppelt so viele wie vor Turnierbeginn. Zum Vergleich: Bei der Männer-Nationalmannschaft sind es 2,6 Millionen. Aber Zahlen sind für Dirks nicht die entscheidende Bezugsgröße. „Mein Ziel ist es, die Mannschaft zu charakterisieren. Sie soll sympathisch und authentisch sein. Wenn Sara Däbritz fünf Minuten nach Spielende einen Post veröffentlicht hätte, wüsste jeder, der ist nicht von ihr.“
Follower bei Instagram: Melanie Leupolz 143.000, Giulia Gwinn 116.000, DFB-Frauen 109.000, Sara Däbritz 104.000, Dzsenifer Marozsan 69.000, Alexandra Popp 50.900, Johanna Elsig 8100, Martina Voss-Tecklenburg 6300, Almuth Schult 0 (kein Account) (Stand 27. Juni 2019)
Vergleiche zu anderen Nationen hält sie nur für bedingt aussagekräftig. „Spanien ist uns am nächsten: nett und nahbar.“ Weltmeister auch in dieser Kategorie: Die USA mit 1,4 Millionen Follower, die hier gerne Doppelpass mit Sponsoren spielen, für die Reichweite ein entscheidendes Kriterium ist. Allein Superstar Alex Morgan folgen mehr als sechs Millionen. Dirks ist zufrieden mit den Abrufen beim deutschen Team: Vom 20. Mai bis 18. Juni hätten sich 18,2 Millionen die Beiträge, 11,6 Millionen die Storys angeschaut. Ein Renner war beispielsweise ein „Kölle-Alaaf“-Video, bei dem Kapitänin Alexandra Popp tanzend ins Teamhotel einkehrte. Generell sind aber die Zugriffszahlen während eines Spiels am höchsten. Der so genannte Second Screen erlangt parallel zur Fernsehübertragung bei der Smartphone-Generation große Bedeutung.
Den Vorwurf, dass solche Plattformen nur Heile-Welt-Stimmung vorgaukeln würde, entkräftet die deutsche Social-Media-Beauftragte mit einem Versprechen: „Ich werde die Mannschaft auch nach einer Niederlage so darstellen wie sie ist. Dass wir beim Ausscheiden die Kommunikation wie andere Verbände fast abrupt abbrechen und uns verabschieden, wird es bei uns nicht geben.“ Danke und Tschüss wäre nach so reger Tätigkeit auch ein bisschen wenig.
Von Frank Hellmann
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