wohl auch.
Platz
14, nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Zuletzt gab es ein peinliches 0:3 beim Abstiegskandidaten 1.
FC
Köln. Der Totalabsturz droht.
Werder-Trainer Thomas Schaaf appelliert weiter tapfer an seine Spieler, die ihn in der laufenden Saison jedoch immer wieder im Stich ließen. „Es ist eine gute Sache, dass es gegen die Bayern geht. Gerade in unserer Situation kann sich in so einem Spiel jeder beweisen, kann die Dinge besser machen als zuletzt“, sagt Schaaf und fordert die Rückkehr zu den „Grundtugenden“ ein. Sollte dies erneut misslingen und es gegen die Münchner eine Packung geben, dürfte am Sonntag die nächste Krisensitzung anstehen. Es wäre die neunte der Spielzeit.
Dass der Coach selbst um seinen Job fürchten muss, scheint aber ausgeschlossen. Aufsichtsratschef Willi Lemke und Sportdirektor Klaus Allofs stärken dem Übungsleiter immer wieder den Rücken. Nach über 38 Jahren im Verein und fast zwölf Jahren auf dem Posten des Cheftrainers könnte Schaaf wohl allenfalls selbst die Brocken hinwerfen. Allofs will jedoch keine derartigen Signale vernommen haben.
„Einen solchen Ansatz gibt es nicht. Das Problem ist auch nicht der Trainer. Das Problem ist die Mannschaft“, sagt der Manager, der an der Zusammenstellung des überforderten Personals allerdings maßgeblich beteiligt war. Keiner der Sommerzugänge schlug wirklich ein. Ein Ersatz für den dauerverletzten Innenverteidiger Naldo wurde ebensowenig verpflichtet wie ein Nachfolger für den zu Real Madrid abgewanderten Spielmacher Mesut Özil.
Die Lücken sind offensichtlich. Ob sie wirklich von jedem erkannt werden, scheint allerdings fraglich. Schaaf ließ sich immerhin zu einer erstaunlichen Aussage hinreißen. „Dieser Kader ist im letzten Jahr Dritter geworden - mit minimalen Veränderungen“, sagt der Coach, der damit wohl das angeschlagene Selbstvertrauen seiner Kicker aufmöbeln wollte. Ohne Motor Özil und Bremse Naldo ist jedoch auch der Werder-Rennwagen kaum noch die Hälfte Wert.
Immerhin müht man sich, vor Ablauf der Wechselfrist doch noch einen Coup zu landen. Bisher mit mäßigem Erfolg. Stürmer Denni Avdic ist schon neu zum Kader gestoßen, bisher jedoch allenfalls eine Ergänzung. Mehr dürfte auch vom Serben Predrag Stevanovic nicht zu erwarten sein. Nun soll noch der Brasilianer Samuel kommen. Auch er ist ein unbeschriebenes Blatt. Gegen München muss Schaaf weiter auf seinen bestehenden Kader zurückgreifen.
„Was großen Fußball anbelangt, ist die Erwartungshaltung an uns nicht so groß. Da sind die Bayern eher gefordert. Aber man kann von uns erwarten, dass wir auf dem Platz ein echter Gegner sind“, sagt Schaaf. Doch selbst das Wenige war für manchen Werder-Profi in den vergangenen Monaten schon viel zu viel.
sid