Der DFB hat den „Spiegel“-Bericht als haltlos zurückgewiesen, räumt aber Ungereimtheiten bei der Zahlung an die FIFA ein. Die FIFA spricht von „ernsten Anschuldigungen“ und hat den Fall an die Audit- und Compliance-Kommission weitergeleitet. Das Management von Beckenbauer war auf dpa-Anfrage zu einer Stellungnahme nicht bereit.
Damit ist zu rechnen. Der DFB hat Ungereimtheiten bei der Zahlung von 6,7 Millionen Euro eingeräumt. Wird Geld zweckentfremdet, dürfte dies sicher auch die Staatsanwaltschaften in Deutschland und der Schweiz interessieren, wobei auch die Frage einer möglichen Verjährung zu klären ist.
Viele Gerüchte gehen in die Richtung, dass ranghohe Funktionäre kurz vor ihrem eigenen Sturz noch andere mit in den Abgrund reißen. Die vielen Enthüllungen deuten daraufhin. So war auch die Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken von Blatter an Platini passend zum Rennen um die FIFA-Präsidentschaft publik geworden.
Bislang galt als sicher, dass Deutschland den EM-Zuschlag 2024 erhält. Dafür hat England im Gegenzug das Finale und die beiden Halbfinals der europaweiten EURO 2020 erhalten. Die EM-Vergabe erfolgt 2017. Die Vorwürfe werfen kein gutes Licht auf die deutsche Bewerbung und könnten, so sie denn bestätigt werden und womöglich weitere Erkenntnisse bringen, für ein Umdenken innerhalb der UEFA-Spitze sorgen.
dpa