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Gladbach vor Gipfel-Duell: «Gutes Gefühl»

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Borussia Mönchengladbach feierte im letzten Heimspiel des Jahres einen Sieg. Foto: Federico Gambarini
Borussia Mönchengladbach feierte im letzten Heimspiel des Jahres einen Sieg. Foto: Federico Gambarini © Federico Gambarini

Der überheblich verschossene Elfmeter von Thorgan Hazard wird einen festen Platz in den Jahresrückblicken finden. Doch drei Tage vor dem Gipfel-Treffen der Bundesliga konnten die Gladbacher am Ende darüber lachen.

Mönchengladbach (dpa) - Die Gladbacher Fans sangen schon von der Meisterschaft, in den VIP-Räumen wurde die Niederlage von Borussia Dortmund bejubelt.

Und weil alle in Mönchengladbach schon dem Liga-Gipfel der Borussias am Freitag entgegenfiebern, ließ sich für Thorgan Hazard sein peinliches Missgeschick beim 2:0 gegen Nürnberg leichter verkraften. Es sei eben «einfach Scheiße» gewesen, sagte der Belgier lächelnd: «Ich habe gehört, der Elfmeter war unberechtigt. Da war dann wohl der Fußball-Gott für Nürnberg.» Und Hazard war quasi der menschgewordene Videobeweis: Ultralässig versuchte er einen sogenannten Panenka-Elfmeter und lupfte ihn überheblich weit über die Latte.

Doch der Fußball-Gott war am Dienstag auch ein Gladbacher. Denn nach Hazards Fehlschuss drehte sich plötzlich alles zum Guten für die Elf vom Niederrhein. Ausgerechnet Hazard (47.) und Alassane Plea (86.) sorgten im 400. Bundesliga-Spiel ihres Trainers Dieter Hecking für den achten Sieg im achten Hinrunden-Heimspiel und damit einen Rekord in der 50-jährigen Gladbacher Bundesliga-Geschichte.

Zwei Stunden später verlor 40 Kilometer entfernt Dortmund erstmals in dieser Saison in Düsseldorf. Und plötzlich ist das Borussen-Duell drei Tage vor Heiligabend ein noch größeres Top-Spiel als es ohnehin schon schien.

«Erster gegen Zweiter, das ist immer schön», sagte Torhüter Yann Sommer, der im 16. Saisonspiel zum siebten Mal unbezwungen blieb. Kurz schien der Schweizer - der von Dortmunds Niederlage zu diesem Zeitpunkt noch nichts wusste - zu überlegen, ob er eine echte Kampfansage in Richtung des BVB formulieren sollte. Dann lächelte er schelmisch und formulierte eine Kampfansage light. «Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Dortmund», sagte Sommer: «Wir wollen das Jahr positiv abschließen. Wir brauchen eine überragende Leistung. Aber ich bin überzeugt, dass wir bereit sind für dieses tolle Spiel.»

Die Leistung der Gladbacher gegen den Vorletzten Nürnberg war alles andere als überragend. Doch auch dem saisonübergreifend elften Heimsieg in Serie konnten die Borussen Positives abgewinnen. Denn in einem holprigen Spiel gegen einen disziplinierten Gegner feierten sie ohne sechs verletzte Leistungsträger einen verdienten Arbeitssieg. «Natürlich wollen wir auch in Dortmund gewinnen», sagte der überragende Florian Neuhaus, der in dieser Form schneller als gedacht ein Thema für die Nationalmannschaft werden dürfte.

Auch Hecking meinte verschmitzt: «Wir spielen bei der momentan besten deutschen Mannschaft. Aber wir sind auch eine gute Mannschaft.» 33 Punkte nach 16 Spielen sind die beste Gladbacher Zwischenbilanz seit 42 Jahren - damals wurde die Borussia zum fünften und bis heute letzten Mal deutscher Meister.

So grassiert in Gladbach spätestens seit Dientagabend das Gipfel-Fieber. Und Hazards peinlich missglückter Elfmeter blieb am Ende nur eine lustige Anekdote für die Jahresrückblicke. «Die Idee war gut. Wenn nur die Ausführung besser gewesen wäre», scherzte Sommer: «Fehler machen wir alle. Shit happens.»

Der angeblich gefoulte Neuhaus sprach den von Dortmund und anderen Topclubs umworbenen Bruder von Chelsea-Star Eden Hazard mit einer kuriosen Begründung von Schuld frei. Die zwei Minuten andauernde Überprüfung mit dem Videobeweis habe Hazard wohl aus dem Konzept gebracht, mutmaßte Neuhaus: «Ich weiß nicht, welche Idee Toto eigentlich hatte. Aber das hat ihn sicher rausgebracht.»

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