Der Guardian hat recherchiert, dass zwischen 4. Juni und 8. August 44 nepalesische Arbeiter gestorben sind. Zudem sollen viele Arbeitgeber Löhne zurückhalten, Pässe einziehen und den Arbeitern Gratis-Wasser verweigern. Die indische Botschaft berichtet von 82 toten Landsleuten von Januar bis Mai dieses Jahres, 1480 Menschen hätten sich in der Botschaft beschwert. Von 2010 bis 2012 sollen mehr als 700 indische Arbeiter ums Leben gekommen sein.
Der Skandal schlägt auch politisch Wellen, allerdings anders als erwartet. Die nepalesische Botschafterin Maya Kumari Sharma wurde abberufen - nicht, um gegenüber Katar ein Zeichen zu setzen, sondern, weil sie Katar offen kritisiert hatte. Sie hatte schon vor Monaten gesagt, Nepalesen seien im Katar im „offenen Vollzug“. Damit sei sie nicht mehr tragbar, befand das Informationsministerium.
Aidan McQuade, Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation Anti-Slavery International, sagte der französischen Nachrichtenagentur AFP, es gebe Beweise für Zwangsarbeitsverhältnisse. „Das ist ein offenes Geheimnis, und Katar trifft keine abgestimmten Maßnahmen, dies zu stoppen“, sagte er.
SID