Schon damals kam der in Rüdesheim am Rhein geborene zentrale Mittelfeldspieler nicht so richtig in Tritt, obwohl der damalige Trainer Dieter Hecking* in einem Anflug von Optimismus im Saisonverlauf orakelte: „Wenn wir die Winter-Vorbereitung abgeschlossen haben und David nochmal drei, vier Wochen in die Vollen gehen kann, dann werden wir einen besseren Kinsombi erleben.“ Doch nichts da. Das Ende ist bekannt. Kinsombi startete bis jetzt nicht richtig durch — egal unter welchem Trainer.
„Wir haben zunächst nicht so viel falsch gemacht“, sagt Daniel Thioune. „Es ist schwer, den einen oder anderen zu überholen“, verdeutlicht der HSV-Trainer, dass Kinsombi eben schlicht und einfach hinten anstehen muss. „Bei David ist es so, dass er nur die Trainings und Testspiele hatte, um sich aufzudrängen. Wir sind uns alle einig, dass die Testspiele für alle da waren, sich zu präsentieren und dass sich alle nicht so präsentiert haben, wie ich es mir wünsche“, bilanzierte Daniel Thioune im Hinblick auf die 1:3-Testspielniederlage, die der Hamburger SV gegen den dänischen Zweitligisten Viborg FF im November kassierte.
Gänzlich abgeschrieben aber hat Daniel Thioune seinen Mittelfeldmann noch nicht. „Bei David wissen wir um sein Potenzial und wollen es entwickeln“, sagt der HSV-Übungsleiter und ergänzt: „Dann wird er seine Platzzeit bekommen.“ Aber: „Es liegt ja auch an ihm selbst“, gibt Thioune dem 25-Jährigen mit auf den Weg, dass er eindeutig mehr von ihm erwartet, nachdem Kinsombi auch beim Sieg gegen Sandhausen nach seiner Einwechselung nicht großartig auffiel.
So, wie sich Kinsombi bis jetzt präsentiert hat, wird es jedenfalls schwer für ihn, kurz- oder langfristig einen dauerhaften Weg in die erste Elf zu finden. Und schwer für den HSV, das mit einem gut dotierten Vertrag bis Sommer 2023 ausgestattete Sorgenkind David Kinsombi möglicherweise in der Winter-Transferphase 2020/2021 an einen anderen Verein loszuwerden. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks