Doch das Coronavirus-Sars-CoV-2* und die dramatischen Einnahmeeinbrüche machen dem Sportdirektor die Arbeit schwer: „Wir haben ganz klar gesagt, wir lassen uns jetzt auch nicht treiben. Wir wissen, dass der Markt anders ist.“ Doch dann schiebt er einen Satz hinterher, der viele Hoffnungen zerstören dürfte, dass der Hamburger SV pünktlich zu Saisonbeginn am Freitag, 18. September 2020, die Kaderplanung abgeschlossen hat: „Und wenn wir etwas machen wollen, dann muss es auch passen. Wir sind da ganz entspannt, sind im Austausch, sind aktiv und werden nur etwas machen, wenn wir auch sagen, dass es hundertprozentig passt.“
Im Gespräch mit dem Portal „Rautenperle“ klingt Sportdirektor Michael Mutzel dann aber entspannter, als er es angesichts der Situation sein sollte, wenn er sagt: „Es hat sich ja schon eine bisschen was verändert. Wir haben nicht mehr so viele Jungs da. Letztes Jahr war es schon ein ganz großer Kader. Jetzt sind ein paar Jungs von unten dabei fürs Training.“ Mit „unten“ sind die Jugendmannschaften gemeint.
Viele Jugendspieler und ein kleiner Kader galten eigentlich als Notlösung, die der finanziellen Situation geschuldet ist. Sportdirektor Michael Mutzel sieht es als Tugend. Mit Bryan Hein (18), Jonah Fabisch (18), Lukas Pinckert (20) und Herdi Bukusu (20) sind vier Jugendspieler in der Vorbereitung der Profis dabei.
Und das keineswegs, um leere Plätze aufzufüllen, wie der HSV-Sportdirektor betont: „Wir wollen noch eine engere Verzahnung mit dem Nachwuchs haben. Die Jungs haben hier eine gute Chance und sollen sehen, dass der Weg nach oben nicht so weit ist.
Ob diese Aussagen nur eine Ablenkung sind, um in Ruhe mit Neuzugängen für Sturm und Abwehr zu verhandeln, oder ob das Schönreden der angespannten Lage zum Neuanfang des Hamburger SV dazugehört, wird die Transferperiode zeigen. Diese könnte umso leichter von der Hand gehen, wenn sich der HSV für weitere Investoren öffnen würde*. Oder aber, es wird verstärkt auf den eigenen Nachwuchs gesetzt*. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.