Die Stadt Hamburg hatte am 16. September 2020 dem Hamburger SV das Grundstück am Volksparkstadion für 23,5 Millionen Euro abgekauft. Der HSV muss jetzt eine jährliche Pacht von 423.000 Euro bezahlen. Immerhin soll die Telekom Interesse an den Namensrechten vom Volksparkstadion haben und sogar als Investor im Gespräch sein*.
Erstmeldung vom Mittwoch, 16. September 2020, 13:17 Uhr: Hamburg – Der Hamburger SV kann sich über eine Finanzspritze in zweistelliger Millionenhöhe freuen. Wie der Verein vermeldet, kauft die Stadt Hamburg dem Fußball-Zweitligisten das Gelände rund um das traditionsreiche Volksparkstadion ab. Damit wird der HSV aus seiner prekären Finanzsituation befreit. Für Neuzugang Moritz Heyer war sogar eine Ablöse drin*.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Hamburger SV seit geraumer Zeit mit massiven Finanzproblemen zu kämpfen hat. Wie von 24hamburg.de-HSV berichtet, hat der langjährige Hauptsponsor „Emirates“ einen Abflug gemacht*. Da der Bundesliga-Aufstieg auch im zweiten Anlauf verpasst wurde, konnte die Fluggesellschaft von einer Klausel gebrauch machen und sich nach 14 Jahren als Trikotsponsor des HSVs verabschieden.
Immerhin: Nach einer schier endlosen Suche haben die Rothosen mit Orthomol einen neuen Sponsor vorgestellt, der künftig die Brust der HSV-Kicker zieren wird*. Das allein dürfte jedoch nicht genügen, um liquide zu bleiben, Altlasten in Form von Schulden zu tilgen und im Optimalfall noch einmal Geld für den ein oder anderen Transfer in die Hand zu nehmen.
Das könnte sich aber nun ändern. Denn die Stadt Hamburg kauft dem einstigen Bundesliga-Dino für 23,5 Millionen Euro das Gelände des Volksparkstadions ab. Dies wurde von Finanzsenator Andreas Dressel am Mittwochvormittag, 16. September 2020, via Pressekonferenz mitgeteilt.
Der Fußball-Zweitligist nutzt das Gelände fortan auf Pachtbasis, auch die an der Arena gelegenen Parkplätze gehen an die Stadt über. Mit ihrer millionenschweren Investition beteiligt sich die Hansestadt an den Instandsetzungsarbeiten, um das Volksparkstadion, wo der Hamburger SV gegen Fortuna Düsseldorf die neue Zweitliga-Saison eröffnet*, für die Europameisterschaft 2024 gemäß den Vorgaben von Kontinentalverband UEFA zu modernisieren.
Um entsprechende Arbeiten vornehmen zu können, wird eine Summe in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro benötigt. Den Löwenanteil der Kosten übernimmt die UEFA selbst, für den restlichen Betrag hatte der HSV die Stadt in die Pflicht genommen. Erst vor kurzem hatte Hamburgs Sportsenator Andy Grote* eine schnelle Lösung des Problems in Aussicht gestellt.
Übrigens: Grote, der als FC Sankt Pauli*-Anhänger bekannt ist, sträubt sich gegen ein Hygienekonzept des HSVs* und reagiert eher abwartend auf eine mögliche, baldige Rückkehr von Fans in das Volksparkstadion. Deutlich schneller fiel die Entscheidung hinsichtlich des Kaufs vom Gelände des Volksparkstadions. Der sogenannte „Letter of Intent“, also eine entsprechende Absichtserklärung, ist am Mittwoch, 16. September 2020 unterzeichnet worden.
Die Hamburgische Bürgerschaft muss der Vereinbarung noch zustimmen. Es ist das Bestreben, die 23,5 Millionen Euro noch in diesem Jahr zu überweisen. Finanzsenator Andreas Dressel zeigt sich überschwänglich begeistert: „Hamburg, der HSV und das Volksparkstadion gehören zusammen“. Für ihn sei durch die Vereinbarung eine „für alle Seiten langfristige Standortsicherheit für das Volksparkstadion“ geschaffen.
Aber auch die Stadt Hamburg selbst würde hiervon profitieren. Sie könne nämlich über das zweitgrößte gewerbliche Erbbaurecht ihre neue Bodenpolitik voranbringen sowie ihre strategischen Interessen an städtischen Flächen langfristig absichern. HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein war ebenfalls bestens aufgelegt: „Mit dieser Umstrukturierung des Eigentumsverhältnisses am Stadiongrundstück in ein langfristiges Erbbaurecht können wir trotz der immensen wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen wir wegen der Corona-Pandemie stehen, das Volksparkstadion aus eigener Kraft für die Zukunft und insbesondere mit Blick auf die Euro 2024 ausrichten.“
Und auch die Heimspiele des Vereins von der Elbe* könnten auf diesem Wege attraktiver werden, prognostiziert zumindest der 46-Jährige. Der Coronavirus-Sars-CoV-2*-Krise und erheblichen Umsatzeinbußen zum Trotz. Doch beharrt Wettstein auch vehement darauf, dass die HSV-Vereinbarung mit der Stadt Hamburg nicht als „HSV-Rettungsschirm“ zu sehen sei. In der laufenden Serie, also der Saison 2020/2021, sei der Hamburger SV nicht gefährdet. Letztendlich bleibt das Stadiongebäude Eigentum des Fußball-Zweitligisten. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.