Der in Dortmund geborene Tilkowski unterschrieb 1955 bei Westfalia Herne seinen ersten Profivertrag. Seine beste Zeit erlebte er beim BVB von 1963 bis 1967. Er bestritt 39 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. Nach knapp drei weiteren Jahren bei Eintracht Frankfurt beendete er seine Profi-Karriere. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt er 39 Spiele.
Dem Fußball blieb Tilkowski als Trainer erhalten. Von 1970 bis Anfang 1982 coachte er Werder Bremen, den TSV 1860 München, 1. FC Nürnberg, 1. FC Saarbrücken und bei AEK Athen.
Nach dem BVB lief Tilkowski noch für Eintracht Frankfurt auf und beendete dann 1970 seine aktive Laufbahn. Als Trainer machte der Träger des Bundesverdienstkreuzes Station bei Werder Bremen, dem 1. FC Saarbrücken, 1860 München und dem 1. FC Nürnberg. Nach seiner sportlichen Karriere engagierte Tilkowski sich für Schwerkranke und Arme.
Weit über eine Million Euro sammelte er als "Botschafter der guten Tat" bei Veranstaltungen für Mukoviszidose- und Multiple-Sklerose-Kranke, die Krebshilfe, brasilianische Straßenkinder oder für Krankenhausaufenthalte von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. "Das hat mich jung gehalten", sagte Tilkowski.
Geoff Hurst war indes nur auf den ersten Blick so etwas wie der ewige Gegenspieler Tilkowskis. Beim legendären WM-Endspiel 1966 im Londoner Wembley-Stadion war sein Schuss von der Latte auf die Torlinie geprallt - und nicht knapp dahinter, wie Tilkowski stets betonte. Dennoch zählte der Treffer, England wurde zum einzigen Mal Weltmeister.
In den Niederlanden ist unterdessen eine Ajax-Legende ums Leben gekommen - Zuletzt fädelte er noch einen Mega-Transfer ein.
Nun erfuhr Hurst direkt von Tilkowskis Familie über dessen Tod, er zeigte sich bestürzt: "Ich bin sehr traurig. Er war ein großartiger Spieler und ein sehr toller Mensch. Ich habe die Zeit sehr genossen, die wir über die Jahre miteinander verbracht haben."
"Für mich gehört er zu den größten Persönlichkeiten des deutschen Fußballs, sein Tod ist für den DFB und die Fußballfamilie ein schmerzlicher Verlust", sagte Fritz Keller, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet trauerte: "Er war ein Ausnahmesportler, heimatverliebtes Kind des Ruhrgebiets, eine Legende. Einer, auf den man sich verlassen konnte - auf dem Spielfeld und im sonstigen Leben."
Große Trauer herrscht auch nach dem unerwarteten Tod einer Radio-Legende. Zudem gab es kürzlich Gerüchte um Michael Schumacher.
fs/dpa/sid