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Hansa-Fans attackieren eigene Spieler

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Hansa-Spieler Matthias Holst wurde attackiert
Hansa-Spieler Matthias Holst wurde attackiert © dpa

Neustrelitz - Anhänger des Drittligisten Hansa Rostock haben für einen neuen Tiefpunkt gesorgt. Bei der peinlichen Pokalpleite am Mittwoch attackierten einige Fans die eigenen Spieler.

Rund 50 Chaoten stürmten bei der peinlichen Niederlage am Mittwoch im Landespokalfinale gegen die TSG Neustrelitz unmittelbar nach dem Treffer zum 0:3-Endstand in der 77. Minute den Platz, sie attackierten die Hansa-Profis verbal und manche auch körperlich. So wurden laut Augenzeugenberichten unter anderem die Rostocker Spieler Michael Blum und Matthias Holst leicht angegangen. Die Neustrelitzer Polizei nahm insgesamt vier Personen wegen verbotener Pyrotechnik, Körperverletzung und Beleidigung vorübergehend in Gewahrsam.

„Gewalt, egal in welcher Form, werden wir nie akzeptieren und dulden wir auch nicht. Deshalb distanzieren wir uns auch entschieden von dem Fehlverhalten dieser Einzeltäter. Bei allem Verständnis für die Frustration und Wut über das maßlos enttäuschende Auftreten der Mannschaft ist es nicht zu tolerieren, dass diese in Gewalt und Bedrohung ausarten“, sagte Hansa-Vorstandschef Michael Dahlmann in einer Stellungnahme des Klubs.

Rainer Milkoreit, Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbands, zeigte sich angesichts der Vorkommnisse entsetzt. „Dass Chaoten die eigenen Spieler angehen, ist eine neue Dimension der Fangewalt“, sagte der Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dem SID und erklärte: „Der Landesverband ist verpflichtet, den Vorfall dem DFB zu melden. Das wird er machen, und dann wird man sehen, ob es Strafen gibt.“

Die Spieler reagierten ebenfalls schockiert. „Das ist ein absoluter Tiefpunkt“, sagte Stürmer Johan Plat. Marc Fascher konnte sich nach seinem letzten Spiel als Hansa-Trainer böse Worte nur mit Mühe verkneifen: „Ich muss mich stark zusammenreißen, um mir nicht den Mund zu verbrennen.“

Auch sportlich war der Auftritt zum Saisonabschluss ein Desaster. Durch die Finalniederlage im Landespokal werden die Rostocker in der kommenden Saison erstmals nicht im DFB-Pokal vertreten sein. Die fehlende Startprämie von 108.000 Euro reißt ein weiteres Loch in die ohnehin leeren Kassen des finanziell angeschlagenen Vereins. Die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison dürfte aber dennoch nicht in Gefahr sein, da das Geld in den an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingereichten Lizenzunterlagen nicht eingeplant ist.

SID

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