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Hertha-Aufholjagd bei Fortuna: «Richtige Reaktion gezeigt»

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Gefühlter Sieg: Herthas Spieler feiern das 3:3 in Düsseldorf wie einen Dreier. Foto: Bernd Thissen/dpa
Gefühlter Sieg: Herthas Spieler feiern das 3:3 in Düsseldorf wie einen Dreier. Foto: Bernd Thissen/dpa © Bernd Thissen

Darauf hätte zur Halbzeitpause in Düsseldorf niemand mehr gesetzt: Die kriselnde Hertha zieht sich selbst aus dem Sumpf und gewinnt nach 0:3-Rückstand sogar fast noch das Spiel. Am Ende steht ein Punkt für die Moral und eine Antwort auf das Klinsmann-Chaos.

Düsseldorf (dpa) - Mit Personalrochaden, großer Moral und einem Torhüter als Einpeitscher hat sich Hertha BSC aus den Chaos-Tagen verabschiedet und den Sturz tief in die Abstiegszone verhindert.

«Wir haben die richtige Reaktion gezeigt und den Glauben nicht verloren», befand der Berliner Profi Maximilian Mittelstädt nach dem verrückten 3:3 (0:3) im Freitagabendspiel bei Fortuna Düsseldorf.

Nach der von Ex-Trainer Jürgen Klinsmann in Gang gesetzten Schlammschlacht und einem hoffnungslosen 0:3-Rückstand zur Pause hätte der beherzte Auftritt der Gäste am Ende sogar noch fast den Sieg gebracht. «Es wurde viel darüber geredet zuletzt, dass wir kein Team sind. Wenn wir kein Team wären, wären wir nicht so zurückgekommen. Keiner von uns hat sich aufgegeben», sagte Mittelstädt.

Auch Übergangstrainer Alexander Nouri, der zur Halbzeit befürchten musste, in seinem letzten Spiel für den Hauptstadtclub auf der Bank zu sitzen, durfte sich wie ein kleiner Gewinner fühlen. Mit seiner Total-Rotation auf sieben Positionen hatte der 40-Jährige überrascht, vor allem der Wechsel von Torhüter Rune Jarstein zu Thomas Kraft sollte sich auszahlen. Der Keeper hat sein Team in der Halbzeitpause wachgerüttelt. «Wichtiger als die Umstellungen war, dass die Spieler untereinander kommuniziert haben», sagte Nouri und dankte seinem Torhüter. «Er hat in der Pause einen Impuls freigesetzt und einen Appell an die Mannschaft gerichtet. Großen Respekt davor.»

Damit ist auch der Kampf um die Nummer eins bei den Berlinern eröffnet. Kraft, der in dieser Saison erst zwei Einsätze und bei Klinsmann keine Chance hatte, wurde Nouri vom zurückgekehrten Torwarttrainer Zsolt Petry empfohlen: «Wir haben das dann umgesetzt.» Ob Kraft auch im wichtigen Spiel gegen Werder Bremen die Nummer eins bleibt, ließ Nouri offen. «Wir werden das besprechen, analysieren und dann wieder eine Entscheidung treffen», erklärte der Coach.

Zuvor sah der Trainer, der zur Pause mit Mittelstädt und Marius Wolf zwei Spieler brachte, die wichtige Impulse setzten, dass seine Mannschaft binnen zwei Minuten aus dem 0:3-Rückstand durch die Treffer von Kenan Karaman (6./45.+1) und Erik Thommy (10.) ein 2:3 machte. Erst traf Düsseldorfs Thommy ins eigene Tor (64.), dann der erste Winter-Neuzugang Matheus Cunha (66.). Krzysztof Piatek, der zweite neue Stürmer, erzielte per Foulelfmeter den Ausgleich in der 76. Minute. Cunha traf in der Nachspielzeit noch den Außenpfosten des Düsseldorfer Tors.

Für die Mannschaft ist das Thema Klinsmann und seine Kritik an der Mannschaft, dem Verein und den Verantwortlichen durch. «Jetzt ist alles raus und alles gesagt, das muss er auf seine Kappe nehmen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Unser Trainer ist Alexander Nouri», sagte Herthas Mittelfeldspieler Per Skjelbred. Die Wahrscheinlichkeit, dass der frühere Assistent von Klinsmann seinen Job bis zum Sommer fortsetzen kann, ist nach der Energieleistung von Düsseldorf sicher größer geworden.

Doch noch sind die Berliner ihrer sportlichen Sorgen bei einem Abstand von sechs Punkten auf den Relegationsplatz nicht los. «Diesen Schwung müssen wir mitnehmen. Gegen Bremen haben wir das nächste Sechs-Punkte-Spiel, da müssen wir zusehen, dass wir wieder punkten», forderte Mittelstädt.

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