Bei der Analyse der Gesichtsmuster soll auch auf sogenannte Gesichtserkennungs-Software zurückgegriffen werden. Diese sei laut der Ultra-Gruppierung aber äußerst fehleranfällig. Dabei stützt sich „Nordtribüne“ auf verschiedene Quellen. So habe eine Studie der Londoner Polizei ergeben, dass die Gesichtserkennung eine Fehlerquote von 80 Prozent aufweise, in San Francisco sei die Anwendung solcher Technik aus diesem Grund sogar bereits wieder verboten. Weiter heißt es in dem Text, dass die Fehlerhäufigkeit bei nicht-weißen Personen besonders hoch sei. Und damit wäre man dann auch schon beim Thema Rassismus.
Racial Profiling und Alltagsrassismus sei damit auch in Algorithmen und Software angekommen, schreiben die Autoren des Textes. Daher sei es ratsam, wenn Behörden und Forschende ihre eigenen Methoden hinterfragen und auf rassistische Muster überprüfen würden. Es könne wohl kaum im Sinne der „steuerzahlenden Allgemeinheit“ sein, wenn ein weißes Institut rassistische Technik benutze, um „nicht-weiße Menschen zu analysieren“, so die Gruppe.
Wohl aber liege eine solche Untersuchung im Sinne der Bild-Zeitung. In dem Text heißt es dazu: „Vielmehr liegt diese Arbeit im Interesse der Bild-Gruppe, die einmal mehr Skandale schaffen will, wo keine sind und dabei in Kauf nimmt, dass Menschen öffentlich angeprangert und psychisch verletzt werden“. Außerdem wirft die Gruppierung der Bild vor, Behörden durch die Berichterstattungen zu rassistischer Arbeit angestachelt zu haben.
Darüber hinaus vermute „Nordtribüne“ schon lange, dass die Behörden mit der Bild-Zeitung zusammen arbeiten. In dem Text spricht die Gruppierung daher von „der Allianz aus Bild und Staatsanwaltsschaft“. Ein bisschen seltsam ist es schon, dass die Polizei bei der Razzia in Jattas Wohnräumen im Sommer 2020 von einem Bild-Paparazzo begleitet wurde. Auch der Umstand, dass es immer wieder die Bild-Zeitung ist, die als allererstes über neue Informationen im Fall Jatta verfügt, lässt den neutralen Beobachter aufhorchen.
Mit den Worten „Bakery - No matter what, wo got your back“ schließen die Autoren von „Nordtribüne“ den Text ab und fordern alle Beteiligten auf, diese „elendige Schmierkampagne“ ein für alle Mal zu beenden. Sieht so aus, als würden die Hamburger* Ultras zu ihrem Spieler halten, ganz egal welche Enthüllungen die Bild in Zukunft noch zu präsentieren vermag. Auch HSV-Fan und Reporter Marcus „Scholle“ Scholz hatte Bakery Jatta in seinem Blog Moin Volkspark den Rücken gestärkt.
In seinem Text machte „Scholle“ ebenfalls deutlich, dass Unrecht zwar immer Unrecht bleiben würde, man aber immer auch die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten solle. So habe Jatta durch die Umstände seines Lebens und der derzeitigen Berichterstattungen doch schon genug Leid ertragen müssen. Selbst, wenn sich die Vorwürfe irgendwann als wahr herausstellen sollten. Fußballerisch überzeugt Bakery Jatta aktuell übrigens alle. Kürzlich freute sich auch HSV-Trainer Daniel Thioune* über seinen „geilen“ Flügelstürmer. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.