Während nun eine Expertin der Universität Freiburg* anhand eines Bewegungsvergleichs final klären soll, ob Jatta und Daffeh dieselbe Person sind, haben die HSV-Anhänger von diesem Thema gelinde gesagt die Nase voll. Die Fans stehen auf Jattas Seite und attackierten zuletzt die BILD-Zeitung für ihre Berichterstattung heftig. Auch die Fraktion der Hamburger* Linkspartei hat sich des Themas inzwischen angenommen und eine „kleine Anfrage“ an den Senat gestellt.
„Wir finden, dass die Staatsanwaltschaft übereifrig ist und unverhältnismäßig vorgeht“, sagt Linken-Politiker Deniz Celik. Für ihn und seine Abgeordneten-Kollegin Cansu Özdemir eine der Kernfragen: Warum gibt muss es nun ein zweites Gutachten geben? Dies und viele weitere Punkte kritisiert auch Thomas Bliwier. Der Anwalt von Bakery Jatta hatte sich zuletzt zu Wort gemeldet und dabei relativ deutlich in Richtung der Behörden geschossen.
Und Bliwier legt noch einmal nach: Dass ihm die Staatsanwaltschaft bis heute nicht auf seinen Antrag zur Einstellung des Verfahrens geantwortet habe, sei „schlechter Stil.“ Zudem, so der Jurist, handele es sich um eine „schwere Verletzung der verfahrensrechtlichen Garantien“, dass er vom zweiten Gutachten aus der Zeitung und nicht von der Staatsanwaltschaft erfahren habe.
Dass das Bewegungsgutachten „seriös gemacht werden kann, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube nicht, dass sich die beauftragte Sachverständige dazu versteigen wird, darauf irgendwelche Schlussfolgerungen zu stützen“, kritisiert Bliewier zudem. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks