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HSV: Vom Kapitän zum Bankdrücker – Aaron Hunt zu schlecht?

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Die Rolle von Aaron Hunt beim HSV hat sich verändert. Früher war er Führungsspieler, jetzt nur noch Mitläufer. Wie geht‘s für den Gatten von Semra Hunt weiter?

Hamburg – Der Hamburger SV* kann in der aktuellen Saison der Zweiten Bundesliga mit seinem bisherigen Abschneiden zufrieden sein. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune steht in der Tabelle oben und darf sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, schon in der kommenden Spielzeit wieder in der Bundesliga, dem Oberhaus des deutschen Fußballs, zu kicken. So weit, so gut – aber selbst da, wo es positiv läuft, gibt‘s nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer. Zumindest aber Spieler, die mit ihrer Rolle nicht zufrieden sein können. Genau das gilt auch für Aaron Hunt.

Fußballspieler:Aaron Hunt
Geboren:4. September 1986 (Alter: 34 Jahre) in Goslar
Größe:1,83 Meter
Gewicht:73 Kilogramm
Aktueller Verein:Hamburger SV (seit 2015, Rückennummer: 14)
Vorherige Vereine:VfL Wolfsburg, Werder Bremen, Werder Bremen II, Goslarer SC 08, VfL Oker

HSV: Aaron Hunt wechselte im August 2015 als Führungsspieler vom VfL Wolfsburg nach Hamburg

Als der 34-Jährige, der seit 2011 mit Semra Hunt verheiratet ist, im August 2015 vom VfL Wolfsburg ins Volksparkstadion* wechselte, kam er mit großen Vorschusslorbeeren nach Hamburg*. Kein Wunder, denn schließlich kickte Hunt nicht nur bei den Wolfsburgern auf hohem Niveau, sondern zählte auch zuvor beim SV Werder Bremen lange Jahre in der Bundesliga zu den Leistungsträgern der Grün-Weißen.

Im Hintergrund Aaron Hunt bei der Einwechselung. Im Vordergrund Aaron Hunt.
HSV-Spieler Aaron Hunt hat beim Zweitligisten seine Rolle als Kapitän und Stammspieler verloren und ist nur noch Joker. (24hamburg.de-Montage) © Picture Point LE/imago images & pmk/imago images & Beautiful Sports /imago images

Und für eine gewisse Zeit lang lief es für Aaron Hunt, dessen Auftritte Mut machten*, dann auch beim HSV gut. Der Offensivspieler avancierte bei den „Rothosen“ sogar zum Mannschaftskapitän. Eigentlich alles gut. Inzwischen aber hat sich die Rolle des „Oldies“ innerhalb der Equipe von Trainer Daniel Thioune verändert. Als Kapitän wurde Hunt von Thioune abgesägt. Aaron Hunt hat seinen Stammplatz verloren und ist beim HSV nur noch Joker. Und: Sein Vertrag läuft am Ende der aktuellen Saison aus.

HSV: Wenn das Thioune-Team aufsteigt, wäre Hunt einer der Spieler mit viel Bundesliga-Erfahrung

Das bringt Fragen mit sich: Reicht‘s für Hunt beim HSV noch? Was hat Trainer Daniel Thioune mit dem 34-Jährigen vor? Packt Aaron Hunt seine Koffer und Ehefrau Semra Hunt und verabschiedet sich nach dann sechs Jahren aus der Hansestadt? Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, will der Ex-Bremer seinen Vertrag verlängern.

Aufseiten des HSV war man, so ist zu hören, schon vor der Saison zur dem Entschluss gekommen, dass man die Rolle Hunts neu definieren müsse. Die Mannschaft sei lange von Hunts Fitnesszustand abhängig gewesen, dieser aber werde eben auch nicht jünger und sei häufiger verletzt. Was sich zum Vorteil für Aaron Hunt, der beim HSV zwischenzeitlich den Verlust eines Trikotsponsors befürchten musste, entwickeln könnte: Sollte der HSV tatsächlich den Aufstieg in die Bundesliga schaffen, dann wäre er einer der wenigen, die über reichlich Erfahrung (304 Bundesliga-Spiele) verfügen.

HSV: Trainer Daniel Thioune sieht Partien gegen tief stehende Gegner als „richtige Aaron Hunt-Spiele“

„Es geht nicht darum, die Spielzeiten bei Aaron zu reduzieren, sondern Wahrscheinlichkeiten zu erhöhen, erfolgreich zu seien“, sagt HSV-Trainer Daniel Thioune zur aktuellen Situation von Hunt. Genau dies habe zum Beispiel im Match gegen Darmstadt 98 (2:1) gut geklappt. Er wolle aber auch nicht ausschließen, „dass Aaron wieder längere Spielzeiten bekommt und von Beginn an startet.“ Dass der 34-Jährige dennoch nicht von Anfang an gesetzt sei, liege daran, dass es „Spiele etwa gegen tief stehende Gegner gibt, die für mich richtige Aaron Hunt-Spiele sind. Aber es gibt auch Partien, in denen es für ihn schwieriger ist.“

„Es ist letztlich die Entscheidung des Trainers, die ich akzeptieren und respektieren muss“

Aaron Hunt (34), HSV-Mittelfeldspieler

Und Hunt selbst? „Ich lasse mich nicht unterkriegen und werde das Beste daraus machen, mich in jedem Training anbieten“, erklärte er gegenüber der Bild-Zeitung. Er sei „überzeugt, dass ich der Mannschaft auf dem Platz helfen kann. Letztlich ist es die Entscheidung des Trainers, die ich akzeptieren und respektieren muss.“ Was seinen Vertrag angeht, konstatiert Hunt: „Ich bin nicht blauäugig. Ich weiß, dass die wirtschaftliche Situation durch die Pandemie bei vielen Vereinen angespannt ist.“ Soll heißen: Die Entscheidung könnte länger auf sich warten lassen... * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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