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HSV: Trainer Daniel Thioune – Jürgen Klopp als Vorbild

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Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Liverpool-Coach Jürgen Klopp das Vorbild vom Hamburger-SV-Trainer Daniel Thioune ist. Und dann noch diese HSV-Legende.

Hamburg – Mit der Zweitliga-Tabellenführung im Rücken lässt sich gut über das Fußball-Geschäft an sich plaudern – auch, wenn man gerade mit dem Hamburger SV nach einer 2:0- und 3:1-Führung gegen den FC Erzgebirge Aue nur ein 3:3-Unentschieden geholt hat. Gesagt, getan – und so war HSV-Trainer Daniel Thioune Gast beim „Kicker meets DAZN“-Podcast und sprach dort unter anderem über Mannschaftsführung und Spielphilosophien. Und: Der 46-Jährige packt aus, welche Geheimnisse ihn mit Jürgen Klopp verbinden.

Fußballtrainer:Daniel Thioune
Geboren:21. Juli 1974 (Alter 46 Jahre) in Georgsmarienhütte
Größe:1,83 Meter
Aktuelle Trainerstation:Hamburger SV (seit 2020)
Vorherige Trainerstation:VfL Osnabrück (2017 bis 2020)
Vereine als aktiver Profi:LR Ahlen, VfB Lübeck, VfL Osnabrück

HSV-Coach Daniel Thioune verrät gemeinsame Anekdote aus Klopps Dortmund-Zeit

In Sachen Menschlichkeit sei der frühere Trainer von Borussia Dortmund und jetzige Coach des FC Liverpool „eine gewisse Benchmark“ erklärt Daniel Thioune. „Dadurch, dass ich durch meinen guten Freund Patrick Owomoyela sowie Marco Reuss und Kevin Großkreutz (sie spielten alle unter Klopp beim BVB, Anm. de. Red.), mit denen ich früher zusammengespielt habe, eine gewisse Nähe zu Dortmund habe, war ich mal dort“, berichtet der 46-Jährige und erzählt: „Ich hatte meinen Sohn dabei, der war damals sieben Jahre alt.“

Im Hintergrund die Tribüne des Volksparkstadions mit der HSV-Raute. Im Vordergrund Liverpools Trainer Jürgen Klopp und HSV-Coach Daniel Thioune.
HSV-Trainer Daniel Thioune (re.) hat eine ganz besondere Beziehung und Meinung zu Liverpool-Coach Jürgen Klopp. (24hamburg.de-Montage) © osnapix/imago images & Sven Simon/imago images & Poolfoto/imago images

Irgendwann, so erinnert sich Thioune, sei Klopp in den Raum gekommen und habe den Sprössling des heutigen HSV-Trainers mit den Worten „Mensch, dass du heute hier bist, ist das Allergrößte“ begrüßt. „Mein Sohn hat riesige Augen gemacht. Da haben einfach ein paar Worte unfassbar Freude in ihm ausgelöst und bei mir ein warmes Gefühl. Das hat Jürgen spontan gemacht, als er hereingekommen ist. Das war nicht geplant, weil er sich dachte: Oh, da ist der Thioune – den wollte ich ja auch schon mal haben. Dann erzähl ich seinem Sohn jetzt, wie cool er ist.“

Liverpool-Coach Klopp wollte HSV-Trainer Daniel Thioune zwei Mal als Spieler verpflichten

Denn nicht nur diese Anekdote verbindet „Kloppo“ und den Trainer des Clubs aus dem Volksparkstadion*, der ungeachtet der neuen Ermittlungen in der Identitätsfrage um HSV-Spieler Bakery Jatta* oder die Gerüchte um eine Rückkehr des Ex-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann in der Tabelle der Zweiten Bundesliga auf Aufstiegskurs ist. Nein, da ist noch mehr: Als Daniel Thioune noch selbst als Spieler vor den Ball trat, hätte ihn Jürgen Klopp beinahe verpflichtet. „Beim ersten Mal“, lacht der HSV-Trainer, „ist er dabei etwas zu spät gekommen.“

„Ich war auf einer Abschlussfahrt nach der Saison und hatte mit den Mainzer Spielern Sandro Schwarz und Michael Thurk auf Mallorca gefeiert. Dann rief Klopp an und erzählte: ‚Mensch, Daniel, ich hab gehört, du hast mit meinen Jungs gefeiert. Weißt du, wo man richtig gut feiern kann? Bei uns in Rheinhessen’. So hat er direkt das Eis gebrochen. Aber ich hatte nach dem Zweitliga-Abstieg schon für ein weiteres Jahr in Osnabrück zugesagt.“ Ein paar Jahre später habe ihn Klopp vom VfB Lübeck holen wollen, so Thioune.

Kumpeltyp oder autoritär? HSV-Trainer Daniel Thioune spricht über Führungsstil

„Er konnte mir damals keinen Vertrag anbieten, hat mir nach einer schweren Verletzung aber angeboten, dass ich mal vorbeikommen soll, wenn ich fit bin. Das ist ganz geil. Das vergisst man nicht“, sagt Thioune, „sowas macht ihn besonders. Jeder, der mit Jürgen gearbeitet hat, kennt solche Geschichten, wird ein gutes Wort verlieren und für ihn durchs Feuer gehen.“ Ein echtes Vorbild also für Daniel Thioune? „Ich denke, ein bisschen Empathie habe ich auch. Als Spieler habe ich selbst menschliche Nähe gebraucht“, erklärt er und versucht, dies jetzt in seiner Trainer-Rolle entsprechend umzusetzen.

„Du verlierst eine Mannschaft eher menschlich als über die Coaching-Seite“

HSV-Trainer Daniel Thioune

„Du verlierst eine Mannschaft eher menschlich als über die Coaching-Seite. Vielleicht gewinnst du so nicht immer viele Spiele, aber Menschen, Und wenn man Menschen gewinnt, gewinnt man auch wieder Spiele“, konstatiert Thioune, der von sich selbst sagt, als Trainer weder Kumpeltyp noch autoritär sein zu wollen. „Ich glaube aber, dass ich mich ganz gut einspeisen kann“, verweist der Coach, der früher selbst als Offensivspieler aktiv war, darauf, dass er sich in seine Spieler herein versetzen kann.

HSV-Coach Daniel Thioune schwärmt von Kindheitserinnerungen an Horst Hrubesch

Apropos Offensivspieler: In diesem Punkt hat Daniel Thioune eine enge Verbindung zum HSV – schon aus der Zeit, ehe er zum Club aus dem Volksparkstadion wechselte. „Mein erstes Trikot als Kind war ein HSV-Trikot“, berichtet Thioune, „es gab damals die Sportschau, es gab den Hamburger SV, es gab Horst Hrubesch*.“ Mit dem arbeitet Daniel Thioune inzwischen täglich zusammen. „Wenn er heute am Trainingsplatz steht und mir etwas erzählt, dann kriege ich große Augen. Das sind Kindheitserinnerungen“, so der HSV-Trainer. *24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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