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Münchner Lob stachelt Hertha an

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Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz (l) und Präsident Werner Gegenbauer stellten sich den Fans. Foto: Maurizio Gambarini
Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz (l) und Präsident Werner Gegenbauer stellten sich den Fans. Foto: Maurizio Gambarini © Maurizio Gambarini

Hertha wird mutiger. Der bald 125 Jahre alte Verein will die Traditionalisten nicht verprellen, muss aber auch neue Wege gehen, um dauerhaft um obere Plätze mitspielen zu können. Die Verlängerung mit dem Tor- und Sieggaranten Vedad Ibisevic soll dabei helfen.

Berlin (dpa) - Mit einer Anekdote aus der Stadt des deutschen Rekordmeisters leitete Michael Preetz die Berliner Top-Nachricht ein, dass 100-Tore-Stürmer Vedad Ibisevic für weiter zwei Jahre für den Hauptstadtclub spielt.

Der Manager von Hertha BSC berichtete mit einem Schmunzeln von der Begegnung mit einem Münchner Taxifahrer. Der hatte Preetz bestätigt: Ihr spielt mutigen Fußball! «Das ist kein Einzelfall», übermittelte Preetz bei der Mitgliederversammlung seine Eindrücke von jüngsten Reisen ins In- und Ausland. 24 Punkte, sechs Heimsiege - der Hertha-Jahrgang 2016 wird als positiver Impuls der Fußball-Bundesliga wahrgenommen.

Nun ist Hertha BSC von Münchner Verhältnissen, genauer von denen des FC Bayern, noch weit, weit entfernt. Doch die Berliner werden mutiger. 103 Millionen Euro haben sie in der Vorsaison ausgegeben, davon mit 46 Millionen Euro so viel wie nie zuvor für das kickende Personal. Die Bayern hatten kurz zuvor für 2015/16 einen Umsatz von 626,8 Millionen Euro vermeldet und einen Gewinn von 33 Millionen Euro. Es gehe darum, «mit gewohnten Konventionen zu brechen, ohne zu vergessen, wo wir herkommen», erklärte Preetz. «Wir werden unseren Weg weitergehen. Wir sind seit 125 Jahren hier - lasst uns alle dafür arbeiten, immer besser zu werden», rief er dem Publikum zu.

Die Nachricht der Nacht zum Dienstag verkündete der Manager auch mit einer Spur Stolz. Top-Torjäger Ibisevic, der für den aktuellen Tabellen-Dritten eben seinen 100. Bundesliga-Treffer markiert hatte, bleibt bis 2019 in Berlin. Die vorzeitige Verlängerung mit dem 32 Jahre alten Bosnier ist für Hertha ein Kraftakt. «Für uns war natürlich die Frage, können wir uns das wirtschaftlich erlauben», sagte Preetz. Hertha beantwortete die Frage mit einem Ja.

«Er ist inzwischen Kapitän bei uns. Vedad ist Schlüsselspieler und hat Qualitäten, die man nicht lernen kann», betonte Preetz. «Wir trauen ihm zu, dass er in der Lage ist, auch in den nächsten zwei Jahren auf höchstem Niveau Fußball zu spielen.» Laut «Bild»-Zeitung soll es im Kontrakt eine Option geben, nach der Ibisevic zu einem Champions-League-Club wechseln könne, falls ein Angebot kommt. Hertha sagte am Dienstag «wie immer zu Vertragsdetails nichts».

Der Club will dauerhaft den Anschluss zu Tabellen-Regionen finden, die einen Start in Europa garantieren, und sich «oben einnisten», verkündete Preetz. Dafür müsse man «den Spielraum vergrößern und weiter an den Rahmenbedingungen arbeiten», um weiter in den Kader investieren zu können. «Dass wir ambitioniert sind, hat nicht nur mit der Verpflichtung von Vedad zu tun», sagte Preetz.

Vereinspräsident Werner Gegenbauer rief den skeptischen Traditionalisten unter den Mitgliedern zu: «Wir können den Wandel nur bestehen, indem wir uns in eine Verfassung bringen, dass Hertha BSC mithalten kann.» Und dazu sei unbedingt eine Mischung aus Tradition und Fortschritt nötig.

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