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Löws Pläne mit Schweini, Poldi und Badstuber

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Joachim Löw
Joachim Löw © dpa

Berlin - Joachim Löw sehnt die Rückkehr von Bastian Schweinsteiger in die deutsche Nationalmannschaft herbei. In schlechten Phasen ist er für den Bundestrainer extrawichtig.

Wieder mit Schweinsteiger als Chef, eine neue Rolle für Podolski: Joachim Löws Plan für die nächsten WM-Aufgaben nimmt Gestalt an. Der Bundestrainer weiß, dass sein Team in Irland und gegen Schweden etwas gutzumachen hat. „Wir haben in Wien in vielen Bereichen eine schlechte Leistung gezeigt“, erklärte Löw nach der Aufarbeitung des schmeichelhaften 2:1-Sieges in der WM-Qualifikation vor zwei Wochen in Österreich. Direkt nach der Zitterpartie im Ernst-Happel-Stadion war seine Analyse noch moderater ausgefallen: „Letztendlich zählen für mich die drei Punkte.“

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In einer Klausurtagung in Frankfurt hat die sportliche Leitung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in dieser Woche die Schlüsse aus dem Österreich-Spiel gezogen und die Partien am 12. Oktober in Dublin gegen Irland sowie vier Tage später in Berlin gegen Schweden vorbereitet. Löw ist bewusst, dass nach dem bitteren EM-Aus gegen Italien und dem Holperstart in die neue Saison der seit seinem Amtsbeginn 2006 bisher ungebrochene Positiv-Trend auf dem Spiel steht: „Wir müssen uns in den nächsten Spielen wieder stabilisieren und wieder unsere Spielweise finden, die uns vorher stark gemacht hat“, erklärte der Cheftrainer im Fachmagazin „kicker“.

Vor allem die Präsenz, die Spielkontrolle ist dem jungen deutschen Nationalteam abhandengekommen. „Wir müssen in der Struktur, in der Organisation wieder viel seriöser und kompakter auftreten. Und von hintenhinaus zu einem Spielaufbau finden“, benannte Löw die wichtigsten Analyseergebnisse. Durch das von ihm verordnete noch aggressivere Pressing hatte die Ordnung im Team extrem gelitten.

Die Rückkehr des lange verletzten und psychisch angeschlagenen, jetzt aber beim FC Bayern wieder aufblühenden Bastian Schweinsteiger soll ein entscheidender Schritt zurück zu alter Stärke werden. „Gerade in Momenten, in denen es unrund läuft, geht er immer in die Verantwortung“, betonte Löw die Bedeutung des 28-Jährigen.

Schweinsteiger hatte nach den persönlichen Negativ-Erlebnissen der vergangenen Spielzeit die ersten Saisonspiele des DFB-Teams gegen Argentinien (1:3), die Färöer (3:0) und Österreich (2:1) verpasst. „In der Form, die er jetzt wieder hat, ist er für jede Mannschaft ein Gewinn“, erklärte der Bundestrainer: „Denn er ist eine Persönlichkeit, die Präsenz auf dem Platz ausstrahlt.“ Insgesamt sieht der Freiburger seine Mannschaft mit „genügend Selbstbewusstsein“ ausgestattet, um wieder in die Spur zu finden.

Dabei will Löw weiter auf den in Österreich indisponierten Marcel Schmelzer setzen. „Wir geben ihm die nötige Ruhe, den Rückhalt und einen Vertrauensvorschuss, sich entwickeln zu können“, sagte der Chefcoach zum Dortmunder Linksverteidiger. Allerdings bezeichnete Löw den Münchner Holger Badstuber für die kommenden Monate auch als „durchaus denkbare Alternative“ für diese Problemposition: „Wobei ich Holger Badstuber dauerhaft in der Innenverteidigung sehe.“

Für Lukas Podolski, der mit Löw bisher den kompletten Weg im Nationalteam gemeinsam gegangen ist, seinen Stammplatz im Mittelfeld aber verloren hat, sieht der Bundestrainer eine neue Rolle. Er sei „nicht unglücklich darüber“, dass der 103-malige Nationalspieler bei seinem neuen Club FC Arsenal hin und wieder auch als Mittelstürmer eingesetzt wird. „Es tut auch uns sicherlich gut, wenn Lukas wieder ein Gefühl für die Mittelstürmer-Position entwickelt“, sagte Löw. Für diese wichtige Position hatte er bisher nur den 34-jährigen Miroslav Klose und den derzeit noch verletzten Mario Gomez eingeplant.

dpa

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