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Jens Lehmann verrät: Augsburg feuerte ihn am Telefon

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FC Augsburg trennt sich von Coach Baum und Co-Trainer Lehmann
Jens Lehmann (l.) und Manuel Baum mussten beide beim FC Augsburg gehen. © dpa / Carmen Jaspersen

Jens Lehmann wurde beim FC Augsburg am Telefon entlassen. Über die Umstände seines Rauswurfs sprach der Ex-Nationalkeeper nun - in einer Hinsicht bereut er seine Zeit dort sogar.

Augsburg - Lang dauerte es nicht, das Engagement von Jens Lehmann als Co-Trainer beim FC Augsburg. Nach nur 71 Tagen war Schluss für den Ex-Nationalkeeper. Als sein Vorgesetzter Martin Baum den Hut nehmen musste, war auch Lehmanns Zeit abgelaufen*. Nun verriet er, wie er gehen musste - Lehmann wurde von Sportchef Stefan Reuter am Telefon gefeuert. Das erzählte Lehmann der Bild in einem Interview (Artikel hinter Bezahlschranke).

Lehmann nimmt die Entlassung trotz der ungewöhnlichen Umstände allerdings sportlich. Auf die Frage, ob er über den Telefon-Rauswurf enttäuscht sei, sagte er: „Ach, ich nehme nichts persönlich im Fußball. Vielleicht hätte man bei einem persönlichen Gespräch ein Gefühl bekommen, wer wirklich hinter der Entscheidung stand. Stefan Reuter, der Präsident oder sonst wer. Es war meine erste Entlassung im Fußball. Wenigstens kann mir keiner Illoyalität vorwerfen. Aber ein neuer Trend scheint angebrochen zu sein.“

Lehmann: „Ich dachte: Was kommt jetzt? Hopp oder top?“

Lehmann beschrieb das Telefonat wie folgt: „Stefan Reuter rief an. Das Telefonat dauerte so 10 Minuten. Er sagte: Wir haben uns von Manuel Baum getrennt. Ich dachte: Was kommt jetzt? Hopp oder top?“

Auf die Frage, ob er dachte, dass er nun selbst Cheftrainer werde, sagte Lehmann: „Eigentlich nicht, da sie das ja sehr betont bei meiner Verpflichtung ausgeschlossen haben. Aber: Mir wurde bei Antritt gesagt, dass ich auch bei einem möglichen neuen Cheftrainer bleiben würde. Das ist nun anders gekommen.“

Zum neuen Trainer Martin Schmidt hatte er keinen Kontakt. Er wisse nicht, ob oder warum er ihn nicht als Co wollte. Aktuell sind alle Trainerstellen in der Bundesliga besetzt. Als nächstes Ziel visiert Lehmann die 2. Liga, die 3. Liga oder auch das Ausland an.

Insgesamt zieht Lehmann eine gemischte Bilanz seines Jobs in Augsburg: „Was die Außendarstellung angeht, bereue ich es, weil das schnelle Ende natürlich komisch wirkt. Aber: Sachlich gesehen ist die Bilanz nicht so schlecht. Der Klassenerhalt wurde ja erreicht, was vielleicht nicht gelungen wäre, wenn sie mich nicht geholt hätten. Damit will ich nicht sagen, dass sie es mit jemandem anderen nicht auch geschafft hätten.“

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