Hummels‘ Leistung war durchwachsen gewesen. In der 10. Minute hatte ein Fehler von ihm Marco Reus die Chance zur frühen BVB-Führung verschafft (Manuel Neuer konnte parieren), in der 62. Minute lief ihm der junge Jadon Sancho im Vollsprint davon. „Ich war mir sicher, dass sie dieses Tempo nicht halten können“, meinte nach dem Spiel Lucien Favre, wie wa.de* berichtet.
Weil er sich nicht mehr gut genug fühlte, habe er selbst um seine Auswechslung gebeten, berichtete der 29-Jährige. Das war drei Minuten nach der Sancho-Aktion. „Ich habe zwei Fehler gemacht, wie ich sie seit 2010 nicht drin hatte. Da habe ich gesagt: Es macht keinen Sinn mehr. Nicht, dass ich noch so ein Ding drin habe und wir fangen einen.“
Die Frage bleibt, warum Kovac Hummels trotzdem einsetzte. Der habe in der Halbzeit nochmal auf seine Probleme hingewiesen, bestätigte der Trainer. „Aber unsere Ärzte haben ihm ein Medikament verabreicht, und es hieß, es sei alles okay. Ich habe ihn gefragt: ‚Bist Du sicher, dass du spielen kannst?‘ Und er sagte ja. Sonst hätten wir ihn nicht wieder rausgeschickt.“
Die Frage, die sich nun stellt, lautet: Wer hat hier den größeren Fehler begangen? Mats Hummels, weil er es einfach nicht einsehen wollte, dass es zu einem Einsatz reicht und auf seinen Einsatz beharrte? Oder Niko Kovac, der nicht erkannte, dass Hummels in dieser Verfassung dem Team zumindest von Beginn an nicht die gewohnte Stütze sein würde? Schließlich saß auf der Bank ein topfitter Niklas Süle, der bislang eine bärenstarke Saison spielt. Kurios übrigens: Bei Hummels' Auswechslung führten die Bayern noch mit 2:1.
Wirbel hatte es auch auf der Tribüne gegeben, denn dort wurden die Bosse des FC Bayern beim Torjubel der BVB-Fans mit Bier übergossen, wie tz.de* berichtet.
dpa mit fw
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