Konkret kritisierte er, dass Flick Leader Joshua Kimmich (Note 3) zurück in die Viererkette rechts hinten beorderte, statt den Schwaben wie gewohnt, im defensiven Mittelfeld und damit als zentralen Strategen auflaufen zu lassen.
„Ich weiß es nicht“, sagte Hamann bei Sky zur Frage, warum der Bayern-Trainer das mache: „Natürlich haben sie mit ihm auf der rechten Seite sehr viel Offensivkraft. Aber das hatten sie auch mit Benjamin Pavard. Ich muss sagen: Ich verstehe es nicht wirklich. Es ist das erste Mal, dass er unter Flick auf der Rechtsverteidigerposition aufgeboten wird.“
Auch Flick war nach dem Warum gefragt worden. „Benji (Pavard, d. Red.) hat jedes Spiel gemacht. Für uns war wichtig, dass vorne noch mehr Zug dazukommt. Das erhoffen wir uns durch Joshua, dass da noch mehr Zug da ist“, antwortete der Interimscoach bei Sky kurz vor Spielbeginn.
Hamann präzisierte seine Bedenken, da hatte das Spitzenspiel im Borussia-Park noch nicht einmal begonnen. „In den Räumen zwischen der Viererkette und dem Mittelfeld lassen sich ein Plea, Thuram und Embolo immer wieder fallen“, erklärte er über die Gladbacher: „Da braucht es auf Bayern-Seite einen Spieler, der organisiert und dagegen hält. Und das kann Kimmich.“ Genau so kam es dann auch.
Als die Bayern drauf und dran waren, dass Spiel herzuschenken, zog der 24-jährige Nationalspieler, der dafür bekannt ist, auf dem Platz auch mal seinen eigenen Willen durchzusetzen, wiederholt nach innen, um das Spiel an sich zu reißen. Was ihm weniger gut gelang.
„Sie haben schon 20 Tore kassiert, ich kann mich an Saisons erinnern, da hatten sie am Ende der Saison insgesamt 20 Gegentore“, meinte Hamann dann nach dem Spiel: „Heute, wir hatten es vor dem Spiel thematisiert, hätte ich gerne Pavard auf der Außenverteidigerposition gesehen und Kimmich auf der Sechs.“
Die Bayern seien allgemein „verwundbar, das Selbstverständnis ist nicht da und im Moment alles etwas fragil“, erklärte der Sky-Experte weiter. Und hatte am Ende wohl in allen Punkten Recht.
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Patrick Mayer