Erstmeldung vom 10. Dezember, 15.01 Uhr: Salzburg - Es steht einiges auf dem Spiel für Jürgen Klopp und den FC Liverpool. Bei einer Pressekonferenz hat der sonst so charmante LFC-Coach jetzt gezeigt, wie viel: Vor der Partie gegen RB Salzburg standen Klopp und sein Kapitän Jordan Henderson den österreichischen Journalisten Rede und Antwort. Dabei übersetzte ein Dolmetscher eine Antwort Hendersons allzu salopp ins Deutsche. Für Klopp ein Grund einzugreifen: „Schon zuhören“, maßregelte er den Übersetzer. „Sonst kann ich das auch übersetzen.“
Am Dienstagabend gastiert der FC Liverpool in der Champions League bei Salzburg. Liverpool führt die Gruppe E zwar an, in trockenen Tüchern ist das Achtelfinale aber noch nicht. Der drittplatzierte RB Salzburg könnte noch am FC Liverpool vorbeiziehen. Im Hinspiel unterlag das Team um Shooting-Star Erling Haaland dem FC Liverpool nur knapp.
Weil der SSC Neapel höchstwahrscheinlich gegen den belgischen Außenseiter KRC Genk gewinnt, würde es das Vorrunden-Aus für Titelverteidiger Liverpool bedeuten - falls man gegen Salzburg verliert. Erst einmal ist der Titelverteidiger schon in der Vorrunde aus dem laufenden Wettbewerb ausgeschieden: 2013. Damals traf es den FC Chelsea.
Ob der Druck unter diesen Umständen nochmal größer ist, will ein Journalist von Kapitän Jordan Henderson wissen. Dieser verneint die Frage. Man könne mit dem Druck umgehen. Trotzdem werde es „nicht einfach“. Henderson wörtlich: „That doesn‘t mean it‘s gonna be easy.“
Der Dolmetscher übersetzt: „Wir spüren keinen Druck, wir wollen es leicht angehen.“ Da platzt Jürgen Klopp der Kragen: „Ist natürlich scheiße für den Dolmetscher, wenn ein Deutsch sprechender Trainer daneben sitzt.“ Sein Kapitän habe gesagt, dass man sich der Schwere der Aufgabe bewusst sei - nicht, dass man es leicht angehen will. „Das normale Zeug halt“, so der erzürnte Trainer.
Danach ist Klopp offensichtlich ein bisschen genervt. Ein anderer Journalist fragt Klopp, ob er „bei allem Respekt vor Salzburg und Österreich“ seinen Spielern habe einschärfen müssen, dass die Partie gegen Salzburg „kein Freundschaftsspiel“ ist. „Ich glaube, die Frage sagt mehr über Ihren Respekt vor Österreich und Salzburg aus als über meinen“, erwidert der Liverpool-Trainer etwas ruppig. Solche Fragen sollten in zukünftigen Pressekonferenzen nicht mehr gestellt werden, erklärt er.
pks