Es waren die Spieler von Madrid, die als erstes bei ihm waren und noch vor ihrer merkwürdig routiniert wirkenden Siegerparty dem Pechvogel Beistand leisteten. «Man kann sich vorstellen, wie er sich fühlt, wenn man auf so einer Bühne zwei solche Fehler macht. Mitleid braucht er nicht, das will auch keiner», meinte Weltmeister Toni Kroos und ergänzte: «Ich kenne ihn persönlich nicht. Ich gehe davon aus, dass er aus so einer Situation gut hervorgeht.» Ob Karius trotz Vertrag bis 2021 noch eine Chance erhält, ist fraglich, auch wenn Klopp nach dem Spiel betonte: «Wir stehen ihm zur Seite, daran gibt es keine Zweifel.»
Fraglich ist auch die WM-Teilnahme von Salah. Der ägyptische Shootingstar, der 44 Tore in dieser Saison erzielte, verletzte sich beim «Wrestling» (Klopp) mit Real-Verteidiger Sergio Ramos die Bänder in der Schulter und musste ins Krankenhaus. Der ägyptische Verband geht immerhin von einem WM-Einsatz aus. Klopp klagte Ramos an: «Er zieht ihn auf die Schulter. Das ist schon brutal.»
Dass Ramos dem verletzten Salah später auf Twitter gute Besserung wünschte, empfanden Liverpool-Fans als zynisch, zumal der Tweet erst eine Stunde nach einem Foto kam, auf dem Ramos mit dem Pokal und der Medaille posierte. Als eine «Gemeinheit» bezeichnete das «Liverpool Echo» sein umstrittenes Foul und unterstellte: «Der Spanier wusste genau, was er tat.»
Absicht oder nicht? Es war jedenfalls der Knackpunkt im Spiel des 18-maligen englischen Meisters. Hatte Liverpool die Königlichen mit großem Pressing bis dahin arg in die Bredouille gebracht, kippte von dem Zeitpunkt an das Spiel. «Der Schock bei den Jungs war offensichtlich», sagte Klopp. «Wir hätten gewinnen können.»
Champions League auf der UEFA-Homepage
Liverpool-Mitteilung zu Salah-Verletzung
Liverpool-Echo zu Team-Ankunft am Flughafen
Henderson-Aussagen in The Independent
Mirror-Bericht über Ärger der Liverpool-Fans