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Lewandowski-Wirbel: Sammer und die Bohrmaschine

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FC Bayern, Trainingslager, Doha
Matthias Sammer umringt von Journalisten. © dpa

München - Nach der Bekanntgabe des Transfers von Robert Lewandowski ist Bayern München bemüht, den Fokus auf die am Sonntag begonnene Vorbereitung auf die Rückrunde zu legen.

Die ewigen Fragen zum Transfer von Robert Lewandowski gingen Matthias Sammer so auf den Keks, dass er sich nur mit Humor zu behelfen wusste. „Es freut mich, dass sie Ihre Bohrmaschine dabei haben“, sagte der Sportvorstand des Fußball-Rekordmeisters Bayern München am Sonntagmorgen zu einem hartnäckigen Reporter, „aber das ist wirklich kein Thema.“ Das war der Stürmer von Borussia Dortmund natürlich dennoch, als sich die Bayern aufmachten ins Trainingslager nach Katar. Dort soll der Grundstein für ein erneut sehr erfolgreiches Jahr gelegt werden - möglichst unbelastet vom Mega-Transfer Lewandowski.

Der Pole hatte am Samstagabend im Beisein von Sammer und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an der Säbener Straße einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet, der ihm ab Sommer insgesamt rund 60 Millionen Euro bringen soll. „Wir sind sehr zufrieden, dass uns dieser Transfer gelungen ist“, wurde Rummenigge in einer Aussendung des Klubs zitiert. Lewandowski sei „einer der weltweit besten Stürmer, er wird den Kader des FC Bayern verstärken und uns nochmals einen Schub geben“. Allerdings erst im Sommer, darauf legte Sammer später Wert.

Erst dann wolle sich der FC Bayern wieder über seinen künftigen Star äußern. Einstweilen gelte: „Der Spieler hat dazu alles gesagt, wir haben dazu alles gesagt. Er ist im Moment Spieler von Borussia Dortmund, und das Verhältnis zu Dortmund ist sehr gut.“ Und das will Sammer nicht mit unbedachten Ausführungen zu den Qualitäten eines Mannes stören, der in der Rückrunde noch mindestens ein Mal (am 12. April in der Bundesliga in München) auf seinen künftigen Arbeitgeber trifft.

Außerdem sollen die aktuellen Leistungsträger nicht durch Transfergerüchte oder -aktivitäten dabei gestört werden, ihre Titeljagd auch 2014 fortzusetzen. Rummenigge beeilte sich deshalb, über das hauseigene Internet-Fernsehen zu betonen, dass der Zugang Lewandowskis keinesfalls mit dem Abschied von Mario Mandzukic verbunden sei. Der Kroate sei „ein großartiger Spieler, der sich beim FC Bayern prächtig entwickelt hat“, und der FC Bayern deshalb „durchaus bereit, über eine vorzeitige Vertragsverlängerung nachzudenken“. Überhaupt werde „jetzt viel spekuliert“, fuhr Rummenigge fort, wie etwa über eine Verpflichtung des brasilianischen Verteidigers David Luiz vom FC Chelsea: „Ich kann dazu ganz klar sagen, dass das bei uns überhaupt kein Thema ist. Wir haben nichts vorbereitet, es gibt also auch nichts zu verstecken. Es ist einfach kein Thema.“

Lewandowski: Chronik des langwierigen Wechsels

Das einzige Thema soll bitteschön Katar sein. Kaum dort angekommen, musste sich allerdings auch Arjen Robben über Lewandowski äußern. „Ich finde, das ist ein Superspieler, ein richtig guter. Er gehört zu den weltbesten Stürmern. Er macht unseren Kader noch besser, und wir sind schon richtig stark“, sagte er Sport1. Robben war wie einige andere der insgesamt 27 Spieler direkt aus dem Urlaub angereist. Das Gros des Trosses um Sammer wurde am Sonntagnachmittag (14.35 MEZ/16.35 Ortszeit) in der Sonne erwartet.

In Doha, forderte Sammer, „müssen wir akribisch, konzentriert und fokussiert arbeiten. Ich darf daran erinnern, dass sechs der ersten acht Pflichtspiele auswärts sind. Wir wissen, was auf uns wartet, und müssen top vorbereitet sein.“

An Bord des Sonderfluges LH 2570 war überraschend auch Holger Badstuber, der in Doha seine Reha nach seinem Kreuzbandriss fortsetzen soll. Laut Sammer hat das „eine psychologische Komponente, dass er dazugehört. Wir haben einen guten Geist in der Mannschaft.“ Badstuber kann derzeit allerdings ebensowenig wie Robben (Knieverletzung) mit den Kollegen arbeiten. Bastian Schweinsteiger soll dagegen nach seiner Knöchel-OP in Doha „in zwei, drei Tagen“ wieder mit dem Team trainieren, wie Sammer sagte.

Lewandowski nahm derweil am Sonntag mit dem BVB das Training auf, zum letzten Mal. Während der 25-Jährige sich mit der Borussia auf seine letzte Halbserie in Schwarz-Gelb vorbereitet, werden die Bayern bis zum Rückrundenstart am 24. Januar bei Borussia Mönchengladbach drei Testspiele bestreiten.

sid

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