Die Aufarbeitung des nüchternen und torlosen Unentschiedens im Prestigeduell im Wembleystadion hatte Löw mit dem Abflug vom Queens Terminal in Heathrow erledigt. «Es lässt mich jetzt emotional nicht hochspringen. Es gab schon Klassiker England gegen Deutschland mit einer ganz anderen Emotion, wenn es um viel ging, mit strittigen Entscheidungen, knappen Ergebnissen», erklärte der DFB-Chefcoach.
Die ernste WM-Vorbereitungsphase startet für den ausgewiesenen Turniertrainer Löw sowieso erst wenige Wochen vor dem Anpfiff in Russland. «Wir haben eine gute Basis, aber sind zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht so eingespielt. Der Feinschliff wird eh gemacht, wenn wir ins Trainingslager gehen», sagte der Bundestrainer.
Bevor am Sonntag wieder Training anstand, hatte Löw seinen Spielern einen freien Tag in London gegönnt. Erst düsten Hummels und Co. in blauen Speedbooten über die Themse. Dann konnten die Weltmeister aus Gondeln in luftiger Höhe in der Abenddämmerung einen Blick auf London werfen. Mit Ex-Kollege Per Mertesacker als Reiseleiter ging es vom Teamhotel zu Fuß zur U-Bahn. Am Westminster-Pier startete die rasante Fluss-Tour. Anschließend stand noch eine Fahrt im Riesenrad London Eye auf dem Programm.
Im trüben London hatten Mesut Özil und seine Kollegen am Samstag erst einmal ausschlafen dürfen, bevor die Stadterkundung für rund ein Dutzend Spieler des Kaders und einige Betreuer begann. Marcel Halstenberg war wie Löw bei der Touri-Tour nicht dabei. Der Leipziger durfte sich aber für ein durchaus gelungenes Debüt im Adler-Trikot feiern lassen. «Für den Einstand war es gar nicht schlecht.»
Trapp - Kimmich, Süle, Rüdiger, Halstenberg - Khedira, Rudy - Brandt, Stindl, Sané - Werner
Spieler mit den meisten Länderspieleinsätzen
Spielplan der WM 2018 in Russland
dpa