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Löws Planspiele: Keine Rücksicht auf EM-Spielplan

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Die EM 2012 fest im Blick: Die Quartiersuche wird ohne Rücksicht auf die Spielstätten genommen.
Die EM 2012 fest im Blick: Die Quartiersuche wird ohne Rücksicht auf die Spielstätten genommen. © -

Mönchengladbach - Nach fünf Siegen in fünf Spielen kann Joachim Löw anfangen ein Quartier für die EM in Polen und Ukraine zu suchen. Dabei gestaltet sich die Suche - wie schon in Südafrika - schwierig.

Joachim Löw bastelt weiter kräftig an seinem Kader für die Titelmission 2012, beim DFB laufen derweil hinter den Kulissen schon die logistischen Vorbereitungen auf die Fußball-EM in gut 14 Monaten. “Im April werden wir uns drei Hotels in Polen ansehen. Wir waren auch in der Ukraine, aber die Tendenz geht klar nach Polen“, kündigte Teammanager Oliver Bierhoff die schon entscheidende nächste Inspektionsreise für den kommenden Monat an.

Die Quartierwahl hat für Löw und seinen Stab im Planungspuzzle allerhöchste Priorität. Und der Bundestrainer bleibt dabei seinen Prinzipien treu. Wie schon bei der EM 2008 und der WM 2010 werden Risiken wie Reisestress oder eventuell brüskierte EM-Gastgeber in Kauf genommen. Das Motto heißt wieder: So wie man sich bettet, so spielt man auch.

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Die Suche nach einer adäquaten Herberge mit professionellen Trainingsmöglichkeiten scheint schon wie in Südafrika nicht ganz einfach, als es bis kurz vor Turnierbeginn trotz rechtzeitiger Buchung Probleme um Baugenehmigungen und den Trainingsplatz im Velmoré Hotel bei Pretoria gab. In Polen haben es drei Quartiere in die engere Auswahl geschafft. “Die ganze Infrastruktur muss stimmen, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für Medien und die DFB-Familie“, erläuterte Bierhoff.

Das Angebot in der Ukraine war zu begrenzt und erfüllte offenbar gerade diese Zusatzanforderungen nicht. Erst in der Vorwoche hatte die UEFA erneut schleppende Vorbereitungen in dem östlichen EM-Land einräumen müssen. “Polen entwickelt sich gut, in der Ukraine haben wir noch ein paar Probleme“, gestand UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino ein. Die EM-Stadien in Kiew - dem Endspielort am 1. Juli 2012 - und Lwiw werden nicht wie eigentlich vorgesehen und gefordert im Juni fertig sein, sondern erst im Oktober. “Ich zähle auf die Versprechungen der Regierung in der Ukraine“, sagte Infantino.

Auf Beteuerungen will sich der DFB aber nicht verlassen. Das EM-Unternehmen wird wieder bis ins kleinste Detail geplant. Einzige Unbekannte bleibt dabei ausgerechnet der Spielplan. Vor der fixen Qualifikation und lange vor der Gruppenauslosung am 2. Dezember in Kiew werden die EM-Betten gebucht. Gegner und Spielorte sind dabei zunächst sekundär.

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Dieses Vabanque-Spiel könnte dazu führen, dass Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger und Co. in der Nähe des EM-Spielortes Danzig wohnen und alle drei Vorrundenpartien auch in Danzig bestreiten - oder aber von dort aus dreimal in die Ukraine ins rund 1300 Kilometer entfernte Charkow fliegen müssten - Reisezeit von rund zwei Stunden und insgesamt sechs Bettenwechsel inklusive. Schon bei der EM 2008 hatte der DFB-Tross im südlichsten Zipfel der Schweiz gewohnt und war vom Tessin nach Klagenfurt, Wien und Basel gereist.

Löws Nationalteam kann das eigene Reiseschicksal ein wenig mitbestimmen. Wird die DFB-Auswahl neben den beiden Gastgebern als weiterer Gruppenkopf gesetzt, stünden Danzig oder Charkow als fixe Spielorte fest, kommt man in den Lostopf zwei, sind Reisen in alle acht EM-Städte möglich. Derzeit ist Weltmeister Spanien in dem komplizierten Ranking aus Turnier- und Qualifikationsresultaten enteilt. Um den letzten freien Platz bei den vier Gesetzten liefern sich Deutschland und die Niederlande in den verbleibenden EM-Qualifikationsspielen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

dpa

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