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Mainz noch immer selbstbewusst

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Ein enttäuschter Malik Fatih nach dem Mainzer Pokal-Aus in Aachen.
Ein enttäuschter Malik Fatih nach dem Mainzer Pokal-Aus in Aachen. © dpa

Mainz - Der FSV Mainz hat das Pokal-Spiel in Aachen verloren, nicht aber das Selbstvertrauen. FSV-Präsident Strutz hofft, dass es eine “heilsame Niederlage“ gewesen ist - und das richtige Signal vor dem Liga-Schlager am Sonntag gegen Borussia Dortmund.

Thomas Tuchel rastete aus und seine Spieler schlichen deprimiert in die Kabine. “Niederlagen sind nie gut und fühlen sich auch nicht gut an“, ärgerte sich der 37-jährige Chefcoach von Bundesliga-Primus FSV Mainz 05 nach dem 1:2 am Mittwoch bei Alemannia Aachen. FSV-Präsident Harald Strutz glaubt jedoch nicht, dass die Pokal-Pleite negative Folgen für das Gipfeltreffen am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Verfolger Borussia Dortmund haben wird. “Es war eine heilsame Niederlage. Die Mannschaft hat gemerkt, dass es ohne absoluten Kampfgeist nichts zu gewinnen gibt“, meinte er.

Auch Tuchel, der für die letzten Minuten wegen heftiger Proteste gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung auf die Tribüne verbannt wurde, erwartet gegen den BVB wieder eine Spitzenleistung. “Ich sehe da kein Problem, dass das gelingt“, sagte er demonstrativ selbstbewusst.

Gegen den “Pokalschreck“ Aachen habe die “Frische und Klarheit im Kopf“ gefehlt. Er verwahrte sich aber gegen den Vorwurf, dass sein Team “zu leichtfertig und lässig“ aufgetreten sei. Dies unterstrich auch Lewis Holtby nach seiner misslungenen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. “Das ist kein Weltuntergang“, meinte er und fügte mit Blick auf das Duell mit dem BVB an: “Dennoch: Wir sind Tabellenführer und das Selbstvertrauen müssen wir mitnehmen.“

Fakt ist auch, dass Mainz über weite Strecken der Partie kaum zum Zug kam und eher “Schlafwagen-Fußball“ bot. “Aachen hat uns in der ersten Halbzeit den Schneid abgekauft. Die Alemannia hat so gespielt, wie wir das vorhatten“, sagte 05-Manager Christian Heidel. “Die Enttäuschung ist riesengroß“, meinte André Schürrle und begegnete dem Vorwurf, den Zweitligisten unterschätzt zu haben. “Wir waren gut vorbereitet und hatten Aachen so erwartet.“ Doch in den ersten 45 Minuten sei Mainz “einfach träge“ gewesen.

Außerdem sei nach dem Führungstreffer von Benjamin Auer (26. Minute) und dem Traumtor in den Winkel durch Marco Höger (60.) die Wende kaum zu schaffen gewesen. “Nach so einem Sonntagsschuss und dem 0:2-Rückstand wieder zu kommen, ist dann einfach schwer.“ Das 1:2 durch Adam Szalai (68.) half da auch nicht.

Ganz anders dagegen die Alemannia: Schnörkellos suchten die Spieler von Trainer Peter Hyballa den Weg zum Mainzer Tor, angetrieben von den 25 657 Fans Stadion. “Was hier im Stadion los war ist unglaublich“, sagte Zoltán Stieber beeindruckt. Zum ersten Mal in dieser Saison war der Tivoli so gut besucht. Stieber war es auch, der dem ehemaligen Mainzer Auer den Ball zum 1:0 auflegte. “Ich hatte vier tolle Jahre in Mainz und jetzt macht es Spaß der Mannschaft zuzusehen. Ich finde es lächerlich, bei einem Tor gegen seinen Ex-Club nicht zu jubeln“, sagte der Alemannia-Kapitän.

“Wir wollten viel Druck machen, weil wir wussten, dass Mainz damit Probleme hat. Gegen wen wir jetzt spielen, ist mir egal. Hauptsache zu Hause“, sagte Höger. Hyballa, mit 34 Jahren Deutschlands jüngster Profi-Trainer, hat da schon klarere Vorstellungen: “Bayern München wäre nicht schlecht.“ Schließlich haben die Aachener den Rekordpokalsieger 2004 und 2006 schon aus dem DFB-Pokal geworfen.

dpa

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