Nach Informationen der Sportbild darf Mandzukic Juve im Winter verlassen und das für weniger als zehn Millionen Euro Ablöse. Beim Gehalt könnte der Kroate wohl Abstriche machen: Dass er lukrative Angebote aus Asien im Sommer ablehnte, zeigte, dass er eher Wert darauf legt sich noch einmal im Spitzenfussball zu bewähren, als noch einmal sein Bankkonto aufzublähen. Der BVB wäre wohl eine Option. Allerdings sollen auch Teams aus der Premier League interessiert sein, allen voran Manchester United.
Für die Dortmunder wäre Mandzukic aber definitiv eine Verstärkung: Da Alcacer immer wieder ausfällt, setzt Favre vermehrt auf Julian Brandt in der Sturmzentrale. Dadurch fehlt den Dortmundern allerdings manchmal der Zielspieler im Strafraum, gerade bei hohen Bällen. Da könnte Mandzukic Abhilfe schaffen.
Ähnlich gestaltet sich die Situation bei Emre Can: Der Defensiv-Allrounder könnte bei Dortmund zur Allzweck-Waffe werden. Er könnte sowohl für einen schwächelnden Hummels oder Weigl in der Innenverteidigung einspringen, auf dem Flügel als Verhinderer wirken oder im zentralen defensiven Mittelfeld aushelfen. Für ihn müsste der BVB nach Sportbild-Informationen aber mindestens 20 Millionen Euro überweisen.
Zu dem Deal geraten hatte zuletzt auch Lothar Matthäus. In seiner Sky-Kolumne riet er Dortmund zum Kauf von Can und Mandzukic. Sein Argument: Der BVB brauche mehr „Siegertypen“. Damit sie die deutsche Meisterschaft gewinnen können? Wer holt Ihrer Meinung nach den Titel? Stimmen Sie ab.
München - Matthias Sammer nannte ihn einst ein „Tier“. Die Rede ist von Mario Mandzukic, bulliger Stürmer, 33 Jahre alt, einst beim FC Bayern unter Vertrag (2012 bis 2014), seit Sommer 2015 bei Juventus Turin.
Doch: Der einstige Bayern-Angreifer spielt beim italienischen Serienmeister keine Rolle mehr, der Routinier hat in dieser Saison in der Serie A bislang keine Minute gespielt, für die Champions League nominierte ihn Coach Maurizio Sarri nicht einmal. Ein Grund für einen Wechsel im Winter? Zurück in die Bundesliga?
Wie die Bild berichtet, soll sich Bayern-Kontrahent Borussia Dortmund wieder mit dem Namen Mandzukic auseinandersetzen. Weil bei den Bossen nach dem desaströsen 0:4 des BVB in München angeblich die Erkenntnis gereift sei, dass Dortmund dringend einen zweiten Stoßstürmer brauche.
Erster Fürsprecher des wuchtigen Kroaten (1,90 Meter) soll Sammer sein. Der Europameister von 1996 ist heute Berater in Dortmund und sitzt dort regelmäßig in einer sogenannten Elefantenrunde mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Teammanager Sebastian Kehl zusammen.
Der Sachse soll den einstigen Weggefährten aus Münchner Zeiten wieder empfohlen haben - schon zum dritten Mal, nachdem ein Transfer weder im Sommer 2018 noch vor dieser Spielzeit zustande gekommen war, heißt es in dem Bericht weiter.
Sammer gilt als großer Fan von Mandzukic. „Ich sage immer so liebevoll, er spielt wie ein Tier. Das ist unvorstellbar, was dieser Mann rennt und leistet für die Mannschaft, wie er gegen den Ball arbeitet und dem Gegner wehtut und trotzdem oft provoziert wird“, hatte der damalige Sportvorstand des FC Bayern im Frühjahr 2014 bei Sky90 über seinen einstigen Angestellten gesagt.
Die Not im Sturm ist beim BVB jedenfalls groß. Eigentlich wollten die Westfalen die Bayern in dieser Saison im Kampf um die Meisterschaft herausfordern. Doch die Realität sieht anders aus: Als Tabellen-Sechster der Bundesliga haben die Dortmunder bereits sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Gladbach.
Gegen die Bayern war Weltmeister Mario Götze als zentraler Stürmer überfordert. Das Fazit: Ohne Tore von Paco Alcacer geht an vorderster Front wenig und der Spanier ist oft verletzt. Wird Mandzukic in der Winter-Transferperiode nun zum Problemlöser?
„Bei uns braucht überhaupt niemand anzuklopfen“, hatte Sammer 2014 gesagt, als klar war, dass Robert Lewandowski, die aktuelle Lebensversicherung des FC Bayern, an die Säbener Straße kommen würde. Und der Eindruck entstand, Mandzukic, der sich davor erst gegen Mario Gomez durchgesetzt hatte, könnte den verschärften Konkurrenzkampf nicht annehmen.
Er konnte ja auch nicht wissen, dass Lewandowski auch für die Bayern zünden würde. Mandzukic hatte damals bei einem Fanklub-Besuch gemeint: „Ich habe keine Angst vor Lewandowski.“ Und ging dann doch.
Führt sein Weg jetzt wieder in die Bundesliga? Als Herausforderer von Lewandowski und der Bayern? Mit dem BVB? Zumindest Förderer Sammer dürfte von dieser Vorstellung nicht abgeneigt sein.
Patrick Mayer