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Özil-Debatte: Ein Star soll was sagen, bekommt aber vor laufender Kamera einen Maulkorb

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Loris Karius (Besiktas Istanbul) soll sich zu Mesut Özil äußern - darf aber nicht
Mesut Özil steht weiter im Fokus der Öffentlichkeit. © dpa / Federico Gambarini

Ex-Nationalspieler Mesut Özil steht weiter im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Vor allem nach der DFB-PK und der Enttäuschung von Jogi Löw, nimmt die Debatte wieder Fahrt auf. Nun soll sich einer äußern, darf aber nicht.

Istanbul - Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch hat Bundestrainer Jogi Löw das Versagen bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland aufgearbeitet, Selbstkritik geäußert und künftige Lösungswege aufgezeigt. Nicht zu kurz kam dabei selbstredend auch die Debatte um Mesut Özil und dessen Rücktritt. 

Der Bundestrainer zeigte sich dabei von der Vorgehensweise des Arsenal-Profis nicht allzu begeistert: „Sein Berater hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gibt. Der Spieler hat mich nicht angerufen, bis heute nicht. Ich habe seit zwei Wochen mehrfach versucht, ihn zu erreichen, das ist mir nicht gelungen. Das muss ich so akzeptieren“, so Löw in München. Kein Wunder also, dass das Thema weiter hohe Wellen schlägt.

Karius wird in Istanbul nach Özil gefragt - darf aber nichts sagen

Und das natürlich vor auch in der Türkei. Bei der Vorstellung von Loris Karius, der vom FC Liverpool zu Besiktas Istanbul gewechselt war, wird der Torhüter von einem Reporter zur Özil-Debatte laut Focus gefragt: „Loris, die Reporter möchten wissen, was Sie über Mesut Özils aktuelle Situation denken?“ Doch noch bevor der ehemalige Schützling von Jürgen Klopp antworten kann, grätscht der Vereinsboss Fikret Orman des türkischen Klubs dazwischen.

Lesen Sie dazu auch: Warnte Hoeneß vor Özil-Einsatz? Überraschende Aussage von Bierhoff - und eine Watschn für den Bayern-Boss

„Da muss ich Sie leider kurz unterbrechen. Wir sind hier bei einer Veranstaltung von Besiktas Istanbul“, so Orman. In diesem Moment muss Karius bereits leicht schmunzeln. Er weiß offenbar auch um die Brisanz des Themas. Der Boss fährt fort: „Loris wird auch noch seine eigenen Interviews haben. Ich bitte Sie ihm solche Fragen dann dort zu stellen. Ich will, dass dieser junge und talentierte Spieler hier bei Besiktas einen guten und fröhlichen Start hat.“

Besiktas-Boss: „Ich möchte keine Schlagzeilen lesen“

Dabei ist sich auch der Besiktas-Präsident der Brisanz der Debatte bewusst: „Ich möchte keine Schlagzeilen lesen wie ‚Karius denkt dieses oder jenes über Mesut Özil.‘ Ich will, dass Sie etwas Positives über unseren Neuzugang in Ihren Berichten wiedergeben.“ Dabei hört ihm Karius aufmerksam zu und nickt zustimmend. 

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In persönlichen Interviews wird sich der Torwart aber wohl noch auf solcherlei Fragen einstellen müssen. Ob er dann preisgibt, was er wirklich über die Özil-Debatte denkt, bleibt abzuwarten. 

Die Pressekonferenz von Joachim Löw und die Aussagen des Bundestrainers zu der Debatte können Sie in unserem Ticker nachlesen.

Mesut Özil zeigt online sein neues Hobby - das teilt er mit vielen anderen.

sdm

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