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Klose hatte Angebot vom BVB - „Bundesliga ist mein Ziel“

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Miroslav Klose in ungewohnter Position an der Seitenlinie.
Miroslav Klose in ungewohnter Position an der Seitenlinie. © dpa

München - Der ehemalige deutsche Nationalstürmer und aktuelle WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose absolviert gerade ein Praktikum beim DFB. Das soll ihn auf seinem Weg in die Bundesliga voranbringen.

Selten war ein Tor mehr das Sinnbild einer Karriere als das zwischenzeitliche 2:0 von Miroslav Klose gegen Brasilien bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Klose erkannte früh die sich anbahnende Torchance, schüttelte seinen Verteidiger ab, Kroos spielte steil auf Müller, der ließ abtropfen. Klose stand plötzlich frei vor Júlio César, wollte ins Eck abschließen, César hielt, der Ball prallte von ihm ab, Klose schaltete am schnellsten und schob ein. Mit seinem zweiten Turniertor und insgesamt 16. Treffer bei einer Weltmeisterschaft wird Klose zum alleinigen WM-Rekordtorschützen. 

In seiner langen Karriere gelang Klose nicht immer alles. Es gab Phasen, in denen der Mittelstürmer lange Zeit das Tor nicht traf, aber er gab nie auf, wollte immer weiter an sich arbeiten. „Mein großes Plus war: Ich wollte immer lernen“, sagte der 38-Jährige in einem Interview mit dem kicker

Praktikant beim DFB

Im Sommer 2016 lief sein letzter Vertrag als Profisportler aus. Mittlerweile hat der einstige Torjäger aber eine neue Aufgabe gefunden: „Ich bin offiziell ein Trainee, also eine Art Praktikant“ beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Im November gegen San Marino gab Klose sein Debüt auf der Bank neben Bundestrainer Joachim Löw. Klose hospitierte auch bei den verschiedenen Junioren-Auswahlen des DFB, versuchte dort, seine immense Erfahrung zu vermitteln. Doch den Sturm-Talenten konnte er noch keine Tricks verraten, denn: „Ich habe es ihnen Angeboten, es kam aber keiner. Der Respekt ist noch zu groß.“ Zwei, drei Toptalente sehe er dort heranwachsen.

Über die Debatte, Deutschland habe nach seinem Kariereende keinen adäquaten Ersatz gefunden, hat Klose seine ganz eigene Meinung: „Wir haben keine Schwierigkeiten im Sturm“, sagt er bestimmt. „Gomez ist ein Superstürmer“, auch Sandro Wagner traue er die Nationalmannschaft zu. Götze, findet Klose, sei auch eine mögliche Lösung, „aber er muss sich weiterentwickeln und lernen - lernen wollen.“

Kloses Ziel ist die Bundesliga

In der nahen Zukunft sieht sich Klose als Cheftrainer neben der Seitenlinie, möglicherweise sogar in Deutschland: „Natürlich will man irgendwann in die Bundesliga. Das muss das Ziel sein, und es ist mein Ziel.“ Auf seinem Weg ins Trainergeschäft profitiert er dabei auch von seinem Auslandsaufenthalt. Aus seiner Zeit in Italien habe er das defensivtaktische Verständnis, hier, in Deutschland, sei das Ballbesitzspiel auf einem sehr hohen Niveau. Wichtig für die Spieler sei, so Klose, dass der verantwortliche Trainer eine Mischung aus Vorgaben und Freiheiten findet. Unter van Gaal habe er sich wegen der Vielzahl an Anweisungen oft gefragt: „Verdammt, wohin sollte ich noch mal passen oder laufen?“

BVB wollte Klose 2015 verpflichten 

Seine ganze Karriere über habe er sich aufgeschrieben, was er im Training gut fand und was schlecht. „Schon zu meiner Zeit in Kaiserslautern wusste ich, dass ich Trainer werden wollte.“ Klose beschäftigt sich intensiv mit der Bundesliga, mit dem Trainer von Borussia Dortmund, Thomas Tuchel, habe er sich schon 2015 einmal lange über Fußball unterhalten. Das Gespräch kam allerdings aus einem anderen Grund zustande. Der BVB zeigte Interesse an dem Mittelstürmer, „Dortmund wollte mich 2015 verpflichten“. Aus dem Transfer wurde bekanntlich nichts, Klose beendete seine Karriere bei Lazio Rom. 

Auf seinem nun eingeschlagenen Weg auf die Trainerbank schätzt der 38-Jährige die Erfahrungen, die er über Hospitanzen beim DFB wie auch bei Vereinen sammelt, als gleich wichtig ein. „Ich will Erfahrungen auf beiden Seiten sammeln und dann schauen wir, wie sich alles entwickelt.“ Aber es könnte auch alles schneller gehen als geplant: „Bei einer interessanten Aufgabe kann es durchaus anders kommen, und ich steige ein.“

fmü

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