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Nach dem Debakel: Kuntz stellt der U21 die Qualitätsfrage

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U21-Bundestrainer Stefan Kuntz war nach dem Debakel verärgert. Foto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa
U21-Bundestrainer Stefan Kuntz war nach dem Debakel verärgert. Foto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa © Jasper Jacobs

Nach der deutlichen Niederlage in Belgien findet U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz ebenso deutliche Worte für seine Mannschaft. Die droht erstmals seit 2011 eine EM zu verpassen. Die verbleibenden Partien werden Endspiele.

Löwen (dpa) - Trainer Stefan Kuntz gab den deutschen U21-Fußballern etwas zum Nachdenken mit auf den Weg. In einem Monat treffen sie sich zu den nächsten EM-Qualifikationsspielen wieder.

Bis dahin sollten sie sich rückblickend auf das 1:4 (1:1)-Debakel in Belgien fragen, «was der frühen Roten Karte geschuldet war, was dem körperlichen Zustand» und «was ich auch noch an Qualität zulegen muss», sagte der 57-Jährige. Deutliche Worte nach einer deutlichen Niederlage.

Durch die höchste Pleite in der mittlerweile vierjährigen Amtszeit von Kuntz und die höchste in einer EM-Quali seit dem 1:4 auf Island 2010 stürzte der deutsche Nachwuchs beim Geisterspiel in Löwen von der Tabellenspitze der Gruppe 9. Zwar fahren neben den neun Gruppensiegern auch die fünf besten Zweiten zur zweigeteilten EM-Endrunde im kommenden Jahr in Ungarn und Slowenien. Nach der zweiten Niederlage im fünften Spiel dieser Qualifikation könnte die DFB-Elf aber auch erstmals seit 2011 eine EM verpassen. Aktuell liegt sie einen Punkt hinter Belgien und einen vor den drittplatzierten Bosniern, die aber schon eine Partie mehr bestritten haben.

Dass die Deutschen anders als 2017, als sie in Polen Europameister wurden, oder 2019, als sie in Italien erst im Finale scheiterten, «in dem Jahrgang kein absoluter Titelfavorit sind, wussten wir», sagte Kuntz nach der Niederlage in Belgien. Dass die DFB-Auswahl statt um den Titel schon so verbissen um die Teilnahme an der EM kämpfen muss, überrascht dann aber doch etwas. «Selbstreflexion» sei jetzt «sehr wichtig», betonte Kuntz nochmals. Ehe es für den deutschen Nachwuchs mit den Qualifikationspartien am 9. Oktober in Moldau und vier Tage später gegen Bosnien-Herzegowina weitergeht. Den ersten zwei von drei «Endspielen», die das Team laut seinem Trainer jetzt noch hat.

Immerhin: Um die Spielpraxis der DFB-Elf dürfte es bis dahin besser stehen. Während zahlreiche der Belgier vor der Partie am Dienstag in der heimischen Liga schon vier Spieltage absolviert hatten, starten die deutschen Profis erst mit dem DFB-Pokal am kommenden Wochenende in die neue Club-Saison. Neben dem aus Sicht von Kuntz «unnötigen» Platzverweis für Verteidiger Amos Pieper, der in der 18. Minute quasi schon alle Matchpläne durchkreuzte, und noch so manch anderem - auch taktischen - Fehler, wurde die noch nicht ausgereifte Fitness der DFB-Elf in Löwen zum Verhängnis. Bis zur Halbzeit schlug sie sich in Unterzahl noch wacker, danach schwanden die Kräfte.

«Ich denke, wir kriegen das noch hin», sagte Verteidiger Nico Schlotterbeck mit Blick auf den Endspurt in der EM-Quali kämpferisch. Weitere Ausrutscher darf sich das DFB-Team aber nicht mehr erlauben.

© dpa-infocom, dpa:200909-99-487994/2

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