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Nach Leno-Transfer: Was passiert jetzt mit Adler?

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Einst gab Rene Adler bei Bayer die Richtung vor. Jetzt steht er nach der Leno-Verpflichtung auf dem Abstellgleis.
Einst gab Rene Adler bei Bayer die Richtung vor. Jetzt steht er nach der Leno-Verpflichtung auf dem Abstellgleis. © dpa

Leverkusen - Alle Augen waren auf Bernd Leno gerichtet. Und der 19 Jahre alte Überflieger strahlte über das ganze Gesicht, nachdem er einen Tag zuvor seinen ersten großen Profivertrag bei Bayer Leverkusen unterschrieben hatte.

Die Gemütslage von Rene Adler dürfte indes weniger euphorisch gewesen sein, als der Nationaltorhüter a.D. am Donnerstag sein spezielles Aufbautraining fortsetzte. Denn mit dem Ende des Vertragspokers um Leno dürfte auch das Ende seiner mehr als elfjährigen Zeit beim Werksklub eingeläutet worden sein.

Adlers Vertrag läuft zum Saisonende aus und anstelle eines neuen Angebotes gab es für Adler nur warme Worte. “Bei mir steht Rene Adler im persönlichen Ranking ganz weit oben. Das ist eine unangenehme Situation für ihn. Ich kann nur betonen, dass alle Beteiligten nicht den Respekt verlieren sollten und über Rene urteilen, wenn er noch verletzt ist“, sagte Bayer-Trainer Robin Dutt vor dem Bundesliga-Spiel gegen 1899 Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr).

Leno: “Haben großen Respekt vor Rene“

Und auch Leno, der eigentlich als Platzhalter für Adler vom VfB Stuttgart ausgeliehen worden war, sprach in höchsten Tönen von seinem Vorgänger im Bayer-Tor. “Ich habe großen Respekt vor Rene. Er ist ein super Torhüter, ein toller Mensch und eine große Persönlichkeit für den Verein“, sagte der frühere Junioren-Nationaltorhüter. Leno hatte gut reden, schließlich ließ sich Bayer die Verpflichtung des Keepers vom VfB Stuttgart rund acht Millionen Euro kosten. Leno erhielt einen Vertrag bis 2017.

Damit war auch zugleich das Urteil im Poker um Adler gefällt. Sportchef Rudi Völler hatte unlängst schon betont, dass es unwahrscheinlich sei, dass Bayer mit Leno und Adler in die neue Saison gehen werde. So muss sich der 26-Jährige, der vor der WM in Südafrika noch Deutschlands Nummer eins war, einen neuen Verein suchen. Keine einfache Aufgabe bei dem Überangebot an jungen guten Torhütern in Deutschland und einer Verletzungspause, die nun schon über fünf Monate andauert.

Adlers Zukunft womöglich im Ausland

Von einem Angebot des AC Mailand war die Rede, es soll auch Interessenten aus England geben. Adler will dazu nichts sagen. Ziel sei es, erst einmal fit zu werden. “Ich bin froh, dass ich ab dem 1. Januar mit zwei Torhütern planen kann“, sagte Dutt diplomatisch. Über eine Statusänderung im Bayer-Tor wollte er freilich nicht reden.

Musste er auch nicht, denn die Zukunft ist klar geregelt. Mit herausragenden Leistungen hat Leno in nur 18 Pflichtspielen seine Position beim Vizemeister zementiert. “Das ist ein entscheidender Schritt in meiner Karriere“, sagte Leno, der im August noch in der 3. Liga für die Reserve des VfB Stuttgart gespielt hatte: “Ich habe miterlebt, wie schnell es im Profifußball gehen kann. Es war nicht so einfach, aber der Trainer hat mir das Vertrauen geschenkt.“

Das wird er auch am Freitag wieder gegen Hoffenheim erhalten, wenn Bayer einen weiteren Schritt aus dem Mittelmaß machen will. Die Zielsetzung für die letzten vier Spiele des Jahres ist beim Bundesliga-Sechsten klar. “Wir wollen vier Siege, drei in der Bundesliga und einen in der Champions League“, betonte Dutt.

Unvergessene Torwart-Legenden

Ziele hatte auch Hoffenheim, doch nach nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen ist im Kraichgau Ernüchterung eingekehrt. So liegen unruhige Tage hinter Trainer Holger Stanislawski, der Roberto Firmino und Chinedu Obasi für das Leverkusen-Spiel aus dem Kader strich. “Wir versuchen uns jetzt auf das Wesentliche zu konzentrieren, denn wir haben einen richtigen Pflock vor der Brust, den müssen wir erst mal stemmen“, sagte Stanislawski.

dapd

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