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UEFA sieht Bayern als positives Beispiel

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Gianni Infantino (l.) und Michel Platini
Gianni Infantino (l.) und Michel Platini © dapd

Monte Carlo - Das System des Financial Fairplay soll den Finanzwahnsinn beenden. Doch wie ernst ist es den Funktionären? Präsident Platini verspricht eine harte Hand. Zudem gibt es UEFA-Lob für den FC Bayern.

Die UEFA sieht ihre Bemühungen um eine strikte Finanzkontrolle im europäischen Fußball trotz der jüngsten Kritik aus Deutschland auf einem guten Weg. „Wir nehmen die Entscheidungen nicht zurück. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird Schwierigkeiten bekommen“, sagte UEFA-Präsident Michel Platini bei einem Treffen der Media-Task-Force der Europäischen Fußball-Union am Freitag in Monte Carlo. Mit der Saison 2014/15 droht Vereinen, die gegen das Financial Fairplay (FFP) verstoßen, im schlimmsten Fall der Ausschluss aus dem Europacup. In einer Testphase werden die Finanz-Aktivitäten bereits jetzt kontrolliert.

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Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte die UEFA kürzlich aufgefordert, die aufgestellten Regeln strenger zu überwachen. „Es wurde uns mal versichert, dass man das Financial Fairplay seriös angeht und umsetzt, dass keine Tricksereien erlaubt sind, keine Hintertürchen geöffnet werden. Jetzt ist die UEFA gefragt, da auch genau hinzuschauen“, forderte Rummenigge im „Münchner Merkur“.

Explizit sprach der Bayern-Boss Paris St. Germain an. Der französische Spitzenclub hat mit Hilfe von Ölscheichs aus Katar Rekordinvestitionen getätigt, die wohl nur mit einem Bruch der Anti-Verlust-Regel der UEFA zu bewerkstelligen sind. „Die Regeln gelten für alle, egal ob aus Frankreich, England oder Georgien“, versprach Platini.

Rummenigge begrüßte nun „ausdrücklich“, dass Platini die Vereine „ausdrücklich auffordert, die Regularien des Financial Fairplay seriös umzusetzen“. Der Präsident der European Club Association (ECA) berichtete zudem, dass er sich in einem Gespräch mit Platini in Monte Carlo „darin einig“ gewesen sei, „dass zumindest einige europäische Clubs ihre Transferpolitik überdenken und verändern müssen“.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino präsentierte erste Erfolgszahlen. So seien die Transferaktivitäten im vergangenen Jahr in ganz Europa im Vergleich zu den drei Vorjahren um 22 Prozent gesunken. Speziell in England, Spanien und Italien sei die Tendenz rückläufig. Dies sei ein Zeichen für ökonomisch rationaleres Handeln. 27 Vereine stünden derzeit unter UEFA-Beobachtung. Mit der Veröffentlichung der Liste sei in den kommenden Wochen zu rechnen.

Problematisch sei nicht das Investieren in teure Spieler, sondern die Finanzierung auf Pump, betonte Infantino. Die Verpflichtung von Javier Martínez durch den FC Bayern für die Bundesliga-Rekordsumme von 40 Millionen Euro werde daher von der UEFA keinesfalls kritisch betrachtet. „Der FC Bayern hat über Jahre beeindruckende Bilanzen. Sie können natürlich das Geld ausgeben, das sie haben“, sagte der UEFA-Funktionär.

Kernpunkt der UEFA-Idee des FFP ist, dass Vereine nicht mehr Geld ausgeben, als sie erwirtschaften und dadurch die Schuldenspirale gestoppt wird. Im Jahr 2011 lag der Schuldenstand im europäischen Fußball laut UEFA bei 1,7 Milliarden Euro und damit erstmals seit Jahren stabil auf dem Vorjahresniveau.

dpa

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