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Neuer Streit um DFL-Sicherheitspapier

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Hannover-Manager Jörg Schmadtke kritisiert die öffentliche Diskussion rund um das DFL-Sicherheitspapier.
Hannover-Manager Jörg Schmadtke kritisiert die öffentliche Diskussion rund um das DFL-Sicherheitspapier. © getty

Frankfurt/Main - Nach etlichen Proficlubs hat auch die Vereinigung ProFans das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ grundlegend abgelehnt. Kritik kommt von Jörg Schmadtke und Horst Heldt.

Das von der Deutschen Fußball Liga erarbeitete Konzept sei „weder notwendig noch zielführend“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung. Die Fanvertreter monieren ferner, dass rechtsstaatliche Grundsätze außer Acht gelassen würden.

Derzeit gebe es „überhaupt keine Notwendigkeit für ein solches Papier, das nichts anderes als blinden Aktionismus darstellt“, sagte ProFans-Sprecher Philipp Markhardt. Wie einige Vereine zuvor moniert Markhardt, dass die Fanverteter nicht in den Entstehungsprozess eingebunden wurden. Er kritisierte: „Von dem von den Verbänden immer wieder propagierten Dialog mit den Fans kann keine Rede sein.“

Dies müsse nun geschehen. „ProFans fordert von den Verbänden, dass der gesamte Diskussionsprozess wieder bei Null beginnt - unter Einbindung von Fanvertretern, Fanprojekten und Fanbeauftragten“, heißt es weiter.

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Hannovers Manager Jörg Schmadtke übte dagegen Kritik an der öffentlich ausgetragenen Sicherheitsdebatte im deutschen Fußball. „Wenn interne Arbeitspapiere gleich in die Öffentlichkeit lanciert werden, dann bietet man eine breite Angriffsfläche. Das ist schädlich und behindert alle Bemühungen, die Problematik in den Griff zu bekommen“, sagte Schmadtke der Zeitung „Die Welt„ (Montag). „Wenn sich manche Vereine dann auch noch vor der Zeit öffentlich distanzieren, dann ergibt das insgesamt kein gutes Bild“, fügte er hinzu.

Schalke-Manager Horst Heldt erklärte bei einer Fan-Veranstaltung nach Angaben der „Bild“-Zeitung (Montag), das Papier sei eine Diskussionsgrundlage und „nicht in Stein gemeißelt“. Heldt betonte: „Wer sagt: Wir akzeptieren das nicht, obwohl er gar nicht mit den Fans gesprochen hat, der hat nichts verstanden.“

Die Proficlubs stehen nach wiederholten Ausschreitungen unter politischem Druck und wollen am 12. Dezember bei ihrer Vollversammlung ein Konzept mit strengeren Maßnahmen verabschieden. Die DFL hatte angekündigt, bis dahin das stark kritisierte und teilweise abgelehnte Sicherheitspapier überarbeiten zu wollen.

dpa

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