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Rassismus-Skandal: Fünf Spiele Sperre für Anelka

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Nicolas Anelka
Nicolas Anelka wurde von der FA für fünf Spiele gesperrt. © AFP

Paris - Der französische Fußballstar Nicolas Anelka ist wegen einer unter Antisemitismus-Verdacht stehenden Geste bei einer Partie Ende Dezember für fünf Spiele gesperrt worden.

Der englische Fußballverband FA ließ am Donnerstag zwar den Vorwurf der Judenfeindlichkeit gegen Anelka fallen. Dennoch habe er mit dem hoch umstrittenen "Quenelle"-Gruß die FA-Regeln gebrochen und werde für fünf Begegnungen gesperrt, teilte der Verband mit.

Überdies muss der 34-Jährige eine Geldbuße von 80.000 Pfund (97.000 Euro) zahlen sowie einen Erziehungskurs belegen. Gegen die Disziplinarstrafe kann Anelka Berufung einlegen. Darüber werde entschieden, wenn die Begründung des Urteils geprüft worden sei, teilte sein Anwalt am Freitag mit. Sollte es zu einem Berufungsverfahren kommen, könnte Anelka zunächst weiterspielen, bis das Verfahren abgeschlossen ist.

Allerdings suspendierte Anelkas Verein West Bromwich Albion den Spieler. Auch wenn er vom Antisemitismus-Vorwurf freigesprochen worden sei, könne der Club nicht ignorieren, dass Anelka die jüdische Gemeinde beleidigt und dem Ruf des Vereins geschadet habe. Weitere Entscheidungen werde der Club erst bekanntgeben, wenn das Disziplinarverfahren der FA und eigene Untersuchungen abgeschlossen seien.

Anelka hatte den "Quenelle"-Gruß bei einem Match seines Vereins gegen West Ham United am 28. Dezember gezeigt. Bei der Geste wird linke Hand auf den durchgestreckten rechten Arm gelegt. Der Gruß wurde auch schon von führenden Mitgliedern der rechtsextremen Front National in Frankreich gezeigt. Kritiker sehen in der Geste eine direkte Anspielung auf den Hitler-Gruß.

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Urheber des "Quenelle"-Grußes ist der französische Komiker Dieudonné M'bala M'bala. Dieser wurde in Frankreich als Holocaust-Leugner bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt. Anelka nimmt für sich in Anspruch, sein "Quenelle"-Gruß sei eine Geste "gegen das System" gewesen. Er sei "weder rassistisch noch antisemitisch", hatte er während des Disziplinarverfahrens auf seiner Facebook-Seite erklärt.

afp

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