Solche Heldentaten sind lange her. Aktuell ist Arsenal Tabellensechster und muss mal wieder um den Einzug in den Europapokal bangen, der Rückstand zum designierten Meister Manchester City beträgt 33 (!) Punkte. Immerhin haben es die Gunners ins Halbfinale der Europa League geschafft, es geht gegen Atletico Madrid. Wenger winkt zum Abschied noch ein Titel.
Das kann aber nichts mehr an der Grundstimmung ändern, weite Teile der Fans haben sich gegen den Coach gestellt. "Danke für die Erinnerungen, aber es ist Zeit, Good-Bye zu sagen", "Genug ist genug" oder "Arsenal FC, nicht Arsene FC" stand zuletzt auf Plakaten wütender Stadionbesucher.
Stan Kroenke, Mehrheitseigner des englischen Pokalsiegers, hat gemischte Gefühle. "Es ist einer der schwierigsten Tage, die wir jemals hatten", sagte der 70-jährige US-Amerikaner: "Einer der wichtigsten Gründe für den Einstieg bei Arsenal war, was Arsene dem Klub auf und neben dem Feld gegeben hat."
Ende Dezember hatte Wenger mit seinem 810. Spiel als Teammanager den Premier-League-Rekord seines ewigen Rivalen Sir Alex Ferguson gebrochen. Die Bestmarke wird ihm schwer zu nehmen sein.
"Ich bin dankbar dafür, dass ich das Privileg hatte, so viele unvergessliche Jahre für den Verein zu arbeiten", sagte Wenger. Er geht ein Jahr vor Vertragsende. Am 13. Mai fällt in Huddersfield der letzte Vorhang. Es sei denn, es geht bis ins Finale der Europa League.
Jupp Heynckes hat den am Saisonende beim FC Arsenal ausscheidenden Trainer-Kollegen Arsène Wenger für seine erfolgreiche Arbeit bei dem englischen Fußball-Topclub gewürdigt. „Er war einer der Toptrainer im europäischen Fußball. Er hat den englischen Fußball durch seine Philosophie positiv beeinflusst“, sagte der 72 Jahre alte Heynckes, der selbst am Saisonende seine Trainerlaufbahn beim FC Bayern beenden wird, am Freitag in München. Heynckes glaubt nicht, dass der Franzose noch mal bei einem anderen Club als Trainer arbeiten wird. „Vielleicht übernimmt er eine Managerposition“, spekulierte Heynckes.
SID