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Oranje bangt um EM-Ticket - Joker Eder rettet Italien

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Coach Guus Hiddink stolpert mit Oranje durch die EM-Quali. Foto: Vincent Jannink
Coach Guus Hiddink stolpert mit Oranje durch die EM-Quali. Foto: Vincent Jannink © Vincent Jannink

Neun Monate nach dem WM-Höhenflug in Brasilien ist Oranjes Fußball am Tiefpunkt angekommen. Nach dem peinlichen 1:1 in Amsterdam gegen die Türkei droht Bondscoach Guus Hiddink und seinen Niederländern ein vorzeitiges Scheitern in der Qualifikation zur EM 2016.

Berlin (dpa) - Beim Blick auf die Tabelle der EM-Ausscheidung musste Guus Hiddink kurz schlucken, dann gab sich der niederländische Bondscoach wieder kämpferisch.

«Hätten wir dieses Spiel verloren, hätten wir komplett den Zugriff auf die Qualifikation verloren. Am Ende kann das noch ein sehr wichtiger Punkt sein», resümierte der 68-Jährige nach dem enttäuschenden 1:1 des WM-Dritten in der Amsterdam Arena gegen die Türkei. Doch Fakt ist: Bei fünf Punkten Rückstand auf Tabellenplatz zwei ist die Teilnahme der Elftal an der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich in Gefahr geraten.

Eine Pleite drohte auch Italien beim Gastspiel in Sofia, ehe der gebürtige Brasilianer Eder den Azzurri kurz vor Schluss das 2:2 gegen Bulgarien rettete. Am ersten Qualifikations-Spieltag des Jahres konnte Titelverteidiger Spanien drei fest eingeplante Punkte verbuchen.

Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Schuss von Kapitän Wesley Sneijder ins türkische Tor abfälschte, sorgte dafür, dass die Situation für Oranje zur Halbzeit der Qualifikation nicht schon fast aussichtslos ist. «Dieser Punktverlust liegt nicht am Bondscoach. Er muss es mit den Mitteln tun, die er hat», sagte Sneijder unter Hinweis auf die Personallage des Teams, in dem mit Arjen Robben und Robin van Persie zwei Säulen wegen Verletzungen nicht zur Verfügung standen. Rücktrittsforderungen an die Adresse des Louis-van-Gaal-Nachfolgers blieben weitgehend aus. «Natürlich kriege ich diese Mannschaft wieder in Gang, ich weiß nur noch nicht genau wie», sagte Hiddink einigermaßen ratlos.

Solche Probleme haben die Italiener nicht. Dennoch drohte in Sofia die erste Niederlage in einem Wettbewerbsspiel gegen Bulgarien seit 1968, ehe ein gebürtiger Brasilianer bei seinem Debüt für die Azzurri doch noch zum 2:2 traf. Nach seinem gelungenen Einstand konnte sich Joker Eder einen Seitenhieb auf die Nörgler in seiner Wahlheimat nicht verkneifen.

«Die Widmung meines Tors? Allen, die nicht mit ausländischen Spielern im Nationalteam zufrieden sind», sagte der 28-Jährige in Richtung von Roberto Mancini. Der Coach von Inter Mailand hatte sich jüngst mit den Worten «die italienische Nationalelf muss italienisch sein» klar gegen den Einsatz von im Ausland geborenen Spielern ausgesprochen.

Titelverteidiger Spanien überstand den Qualifikations-Auftakt 2015 zwar unbeschadet, erntete für den mühsamen 1:0-Sieg gegen die Ukraine in Sevilla aber keinen Beifall. «Spanien bleibt matt», titelte «El País», «Ein Tor und danach viel Angst», schrieb das Sportblatt «As», und sogar Trainer Vicente del Bosque übte Kritik: «Das Spiel hinterlässt bei uns einen schlechten Geschmack.» Einziger Gewinner des Spiels war Álvaro Morata, der mit seinem ersten Treffer für «La Roja» im dritten Länderspiel für die Entscheidung sorgte.

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