Soweit ist es sicher noch nicht. Doch Guardiola tat etwas, was seinen Bossen um den schwerreichen Mehrheitseigner Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyanbei mutmaßlich nicht gefallen dürfte. Er schenkte ob mittlerweile 14 Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Liverpool und Jürgen Klopp die Meisterschaft ab.
Bei „BBC Radio 5 Live“ sagte der 48-jährige Katalane: „Ja. Ihr Vorsprung ist zu groß. Es ist unrealistisch, an Liverpool zu denken. Wir denken jetzt an Leicester.“
Guardiola machte sich sogar Sorgen, ob es in dieser Verfassung für den Meister der vergangenen zwei Jahre überhaupt für das internationale Geschäft reicht.
„Wir können keinen Wettbewerb priorisieren. Denn wenn wir das tun, spielen wir in der kommenden Saison nicht in Europa“, meinte der einstige Barca-Profi und legte auf der Pressekonferenz nach: „Es macht keinen Sinn, über die Meisterschaft zu reden. Aktuell sind wir Dritter. Das ist Fakt. Leider stecken wir in dieser Situation.“
Guardiola wirkte nachdenklich, dünnhäutig, regelrecht genervt. Und das nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen. Seine hochbezahlte Mannschaft hatte bei den „Wolves“ nur schwache 38 Prozent Ballbesitz, überschaubare sieben Torabschlüsse und eine mittelmäßige Zweikampfquote von 44 Prozent.
Guardiola-Liebling Bernardo Silva wirkte konsterniert. „Es ist eine sehr schlechte Situation für uns. Eine frustrierende erste Hälfte der Saison. Niemand hatte erwartet, dass wir zur Saisonhalbzeit so weit von Liverpool weg sein würden“, sagte der portugiesische City-Profi bei „Amazon Prime“.
Sind das Auflösungserscheinungen? Schließlich hat Guardiola mit den Citizens schon seine fünfte Saisonpleite kassiert, und das noch vor Silvester.
Anders gefragt: Ist ein Guardiola „unfeuerbar“? Und wird der ehemalige Bayern-Coach (2013-2016) vielleicht nicht doch noch frei?
Zum Beispiel für seinen einstigen Arbeitgeber aus München, der sein Interesse an einer Rückkehr des Katalanen nie dementiert hat - und der mit dem Niederländer Erik ten Hag gerade erst einen Trainer-Kandidaten eingebüßt hat? Und ja auch noch dessen Leistungsträger Leroy Sané als Wunsch-Transfer verpflichten möchte.
Spekulationen, die mit jeder weiteren Pleite für den ManCity-Trainer neue Nahrung erhalten werden.
Irre Anekdote: Pep Guardiola wollte Manuel Neuer mal im Mittelfeld aufstellen.
pm