Inzwischen hofft er, dass noch weitere Profis zur Pfeife greifen: «Es würde dem Fußball gut tun, wenn es mehr machen würden». Es gebe zwar sehr gute Schiedsrichter wie Knut Kircher. Doch ein Fußballprofi könnte das Spiel besser verstehen und Zweikämpfe treffender bewerten, argumentiert Vollath.
Der DFB sucht derweil dringend nach neuen Schiedsrichtern; mit verschiedensten Projekten will er den Job attraktiver machen. Gezielt Profis anwerben wird der Verband aber nicht. «Man muss die Ressourcen da einsetzen, wo es sinnvoll ist», sagt Zimmermann. Falls Vollath als Schiedsrichter weiter aufsteige, könne das aber weitere Profis anlocken, vermutet der DFB-Vizepräsident.
Trotz des Schiedsrichter-Hobbys bleibe er wohl immer ein «Hitzkopf», sagt Vollath. Etwa als er Anfang Oktober gegen den SC Freiburg (1:1) den damals verletzten Stammkeeper und Kapitän Dirk Orlishausen vertrat und in eine hitzige Diskussion mit Schiedsrichter Wolfgang Stark geriet. Vollath forderte statt einer Ecke einen Abstoß. Der Unparteiische habe ihm daraufhin gesagt: «Sie sind doch selber Schiedsrichter. Sie wissen doch, wie schwer das ist». Und Vollath? Der blieb dann ruhig.
Zuletzt erlebte die Profi-Karriere des Torwarts noch eine positive Entwicklung. In den zwei Spielen vor der Winterpause setzte KSC-Trainer Markus Kauczinski den gesunden Orlishausen auf die Bank. Vollath durfte nicht nur zwischen die Pfosten, sondern sich auch noch die Kapitänsbinde überstülpen. Seine Bilanz: Zwei Siege, ein Gegentor, null Gelbe Karten.