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Pyro-Eklat beim Derby: St. Pauli und HSV drohen hohe Strafen

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Wegen extremen Feuerwerks der Fans drohen dem HSV und dem FC St. Pauli wohl Rekordstrafen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Wegen extremen Feuerwerks der Fans drohen dem HSV und dem FC St. Pauli wohl Rekordstrafen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa © Daniel Bockwoldt

Das wird teuer für den FC St. Pauli und den Hamburger SV. Weil ihre Fans im brisanten Zweitliga-Stadtduell im September Feuerwerk und Pyrotechnik gezündet haben, hat der DFB-Kontrollausschuss hohe Strafen beantragt. Der HSV sucht schon länger nach Pyro-Alternativen.

Hamburg (dpa) - Das Hamburger Stadtduell im September in der 2. Fußball-Bundesliga könnte für den FC St. Pauli und den Hamburger SV ein teures Nachspiel haben.

Nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat der Kontrollausschuss gegen den HSV eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro beantragt, der FC St. Pauli soll 180,000 Euro zahlen. Die «Bild»-Zeitung hatte zuerst über eine mögliche Rekord-Geldstrafe für die hanseatischen Vereine berichtet. Strafen in dieser Größenordnung seien bisher nicht verhängt worden.

Die Strafanträge seien den beiden Clubs zugestellt worden, teilte der DFB auf Anfrage mit. Der FC St. Pauli und der HSV «können nun innerhalb einer gestellten Frist darüber entscheiden, ob sie dem jeweiligen Strafantrag zustimmen oder nicht», hieß es. Sollten die Vereine zustimmen, sind die Urteile durch das DFB-Sportgericht rechtskräftig. Sprechen sich der Kiezclub und der Hamburger SV gegen ihren jeweiligen Strafantrag aus, wird dieser gleichwohl dem Sportgericht zur Entscheidung vorgelegt. Der HSV und der FC St. Pauli äußerten sich zunächst nicht.

Beim 2:0-Heimsieg des FC St. Pauli am 16. September hatte Schiedsrichter Sven Jablonski das Spiel unterbrochen, als Fans beider Teams Feuerwerk und Leuchtfackeln zündeten. Schon das Derby im März in der vergangenen Saison am Millerntor hatte wegen Rauchschwaden und Raketen auf den Rängen mehrmals unterbrochen werden müssen. Das Spiel endete 4:0 für den HSV. Damals hatte das DFB-Gericht dem HSV eine Strafe von 150.000 Euro auferlegt, St. Pauli musste 100.000 Euro zahlen.

Für den HSV werden die Pyro-Aktionen seiner Anhänger immer mehr zum Problem. Schon in der Vorsaison musste der Zweitligist mit insgesamt 294 000 Euro mehr Geld für Pyro-Strafen aufwenden als alle anderen Proficlubs in Deutschland. Der FC St. Pauli wurde in der Vorsaison mit Geldstrafen von etwa 117.000 Euro belegt.

Der HSV hat sich schon seit längerem für das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik ausgesprochen. «Die Verbote haben nicht dazu geführt, dass man auf Pyrotechnik verzichtet», hatte Cornelius Göbel, Leiter der HSV-Fanbetreuung, in der vergangenen Woche im Podcast des «Hamburger Abendblatt» gesagt. Es bestehe der Plan, das Experiment bei einem Spiel in der Rückrunde einmal umzusetzen.

Der HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann hatte zuvor ebenfalls im «Abendblatt»-Podcast Pyrotechnik als «Stilmittel und Teil der Fankultur» bezeichnet. «Die Diskussion ist noch nicht am Ende, und wir sehen uns durchaus als Vorreiter im Gespräch mit der aktiven Fanszene», meinte er. Dass schon bald bei einem Spiel kontrolliert Pyrotechnik abgebrannt wird, sieht er aber nicht. «Ich befürchte, dass wir das in dieser Saison noch nicht hinkriegen werden.»

Bericht "Bild"

DFB-Leitfaden zu Strafen

HSV-Fanbeauftragter Cornelius Göbel beim "Abendblatt"-Podcast zu Pyrotechnik (ab 8:30 Minuten) - 18.11.2019

HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann beim "Abendblatt"-Podcast zu Pyro-Technik (ab ca. 55:00 Minuten) - 11.11.2019

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