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Raul im Tief

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Schalkes Superstar Raul steckt in einem Formtief.
Schalkes Superstar Raul steckt in einem Formtief. © dpa

Gelsenkirchen - Schalke-Star Raul steckt in einem Tief. Beim 1:1 in Pilsen spielte er trotz einer Verletzung und war keine große Hilfe. Am Sonntag trifft der Spanier auf Felix Magath, der ihn in die Bundesliga holte.

Felix Magath freut sich auf das Wiedersehen mit Raul. Aber der spanische Weltstar, den Magath in die Fußball-Bundesliga holte, hat derzeit bei Schalke 04 ganz andere Sorgen. Angeschlagen, abgetaucht, ausgewechselt - vor dem Duell mit seinem Ex-Trainer steckt der 34-Jährige in einem Tief. „Alles nur auf einen zu projizieren, ist falsch“, sagte Schalke-Manager Horst Heldt nach dem 1:1 (0:1) in der Europa League bei Viktoria Pilsen und verteidigte den erneut enttäuschenden Superstar. Mit Blick auf das Bundesliga-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) gegen Magaths VfL Wolfsburg ergänzte er: „Wir müssen insgesamt eine Schüppe drauflegen.“

Auch Trainer Huub Stevens, der Raul in Pilsen in der 69. Minute schon zum sechsten Mal ausgewechselt hatte, stellte sich schützend vor den Europapokal-Rekordtorschützen. „Er gibt sein Bestes“, sagte der Niederländer und erklärte die schwache Vorstellung mit gesundheitlichen Problemen: „Rollo quält sich mit einer Oberschenkelverletzung.“ Zuletzt war immer von einer Wadenverhärtung die Rede gewesen. „Es ist der Oberschenkel, die Wade war vor zwei, drei Wochen“, sagte Stevens und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass er die Frische findet, um Sonntag wieder zu spielen.“

In Pilsen fehlte Raul in knapp 70 Minuten nicht nur die Frische, sondern auch die Spielübersicht und der Esprit, um den schwächelnden Königsblauen zu helfen. Erstaunlich viele Pässe kamen nicht an, immer wieder nahm er das Tempo aus dem Spiel, geniale Momente fehlten völlig. Als Torgarant Klaas-Jan Huntelaar mit seinem 28. Pflichtspieltreffer der Saison den Ausgleich erzielte, war Raul nur noch Zuschauer. Warum der Spanier nicht erst seine Verletzungen auskuriert, bevor er wieder spielt, fragten sich in Pilsen viele. „Er sagt immer, dass er spielen will“, berichtete Stevens. Und es drängte sich der Eindruck auf, dass Raul sich wie in der vergangenen Saison unter Magath selbst aufstellt. Der Schalker Ex-Trainer und Manager hatte immer wieder die Sonderrolle seines Königstransfers betont und ihn in 38 Saisonspielen unter seiner Ägide nur fünfmal vom Feld genommen. Auch die Entscheidung über die Zukunft Rauls, der derzeit geschätzte sieben Millionen Euro im Jahr kassiert, ist noch nicht gefallen. Das zweite Gespräch mit seinem Berater, das für Februar angekündigt war und in dem es unter anderem um das Gehalt und die Laufzeit eines neuen Vertrages gehen soll, steht noch bevor.

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Magaths Rückkehr elf Monate nach seinem Rauswurf weckt auf Schalke wenig Wiedersehensfreude. Nachdem der Wolfsburger Coach im kicker-Interview zum wiederholten Mal seinen Anteil am Schalker Höhenflug in dieser Saison betont hatte, gab es von den Königsblauen die eine oder andere Spitze. „Wolfsburg hat so viele neue Spieler, da haben wir gar kein Videomaterial“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes mit Blick auf Magaths Einkaufstour im Winter, die die Schalker noch aus der vergangenen Saison kennen. Heldt, Magaths Nachfolger als Manager, kommentierte die Aussagen seines Vorgängers süffisant: „Es ist immer so, dass viele Leute am Erfolg und Misserfolg teilhaben. Vor mir haben Leute die Mannschaft zusammengestellt, und nach mir werden Leute die Mannschaft zusammenstellen. Das ist auch vor und nach Magath so. Mit den Spielern, die unter seiner Regie gekommen sind, schmückt sich keiner.“

SID

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